Momentaufnahmen | 2024
Multimediale „Fundstücke“ geben weitere Einblicke in die Komplexität und Vielschichtigkeit der Geschehnisse von Monaten eines weiteren Jahres. Es sind kleine Puzzlestücke, die dazu beitragen, das Gesamtbild im Kontext von Vergangenheit und Gegenwart zunehmend mehr zu vervollständigen.
Am 29.06.1964 begann DT64 als Jugendstudio beim Berliner Rundfunk den Regelbetrieb. Bereits als 99-Stunden-Veranstaltungsprogramm "Sonderstudio DT64" zum Deutschlandtreffen am 15.05.1964 gestartet, wird jedoch intern bei der DT64-Mannschaft immer der 29. Juni als Geburtstag gefeiert. Aus Anlass des 60. Jahrestags spricht der Organisator vieler DT64-Ausstellungen und einstige DT64-Hörer, Alexander Pehlemann u. a. über seine zufällige Bekanntschaft mit DT64, und über ein DT64-Buchprojekt.
28. Juni 2024 | 3sat zeigt die Wiederholung des Films "Eine wie diese". Erwähnenswert deshalb an dieser Stelle, weil viele der Innenszenen noch vor 2015 im Funkhaus Berlin gedreht wurden. Abrufbar zum möglichen Wiedererkennen der Drehorte ist der Film noch bis 28.6.2025 in der 3sat-Mediathek | Screens im Wechselbanner:
Für all jene, die bisher noch nicht das Glück hatten, Nils Frahm - seit 2015 einziger Mieter im Produktionskomplex B | Saal 3 - bei einem seiner Konzerte im großen Saal 1 erleben zu dürfen, der Verweis auf sein Live-Konzert in der Pariser Philharmonie mit seinem fünfzehnten Album Day eine Kostprobe seines genialen neoklassischen Schaffens. Nils Frahm verbindet Neoklassik mit Elektro und lässt träumerisch-tanzende Klangwelten entstehen. Mit seinen Kompositionen ebnete er einer ganzen Künstler:innengeneration den Weg, die sich jeder Genre-Zuordnung erfolgreich entzieht. Wie kaum ein anderer sorgt er sowohl bei seinen Kolleginnen und Kollegen als auch bei der Kritik und der breiten Öffentlichkeit für Aufsehen. Der Erfinder des Piano Day und begeisterte Impro-Fan wechselt auf der Bühne zwischen Klavier, Schlagzeug, Glasharmonika und allerhand Maschinen und interpretiert Kompositionen wie die Titel von Music for Animals, seinem 2022 erschienenen Album, das überraschenderweise sogar ganz ohne Klavier auskommt. Mit Stücken aus seinem 2024 veröffentlichten Album Day sowie einigen seiner großen Klassiker hat der 41-jährige Sound-Tüftler die Pariser Philharmonie und sein Publikum souverän im Griff. Eine Meisterleistung! Textquelle
Im Rahmen der Veranstaltungen zum 100. Orchesterjubiläum hatte das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin an seinem ehemaligen Standort, dem in Oberschöneweide gelegenen Funkhaus, vom 14. bis 16. Juni 2024 ein Festival geplant. Mehr zu den Gründen der Absage ist zu erfahren auf der Website des RSO ...
In diesem Kontext sei an das Jahr 2015 erinnert. Am 30. Mai hatte der Rundfunkchor Berlin anlässlich seines 90-jährigen Bestehens noch das Glück, sein Jubiläumsprojekt „Liberté“ in den großen Aufnahmesälen eins und zwei zelebrieren zu dürfen. In Sälen, die sich in einem auf seine Art weltweit einzigartigen Produktionskomplex befinden. Zum Rückblick ...
Dr. Murkes gesammeltes Schweigen Mediensatire von Heinrich Böll | Alltag in einem Funkhaus in den 60ern | " ... Dr. Murke das Wort "Gott" aus alten Sendebändern, die wiederholt werden sollen, herausschneiden und dafür die Formel "Jenes höhere Wesen, das wir verehren" einkleben. Das überflüssig gewordene Wort "Gott" findet prompt in einem Hörspiel Verwendung, an Stellen, wo ursprünglich Schweigen vorgesehen war. Aber Schweigen ist nun mal im Rundfunk nicht so gefragt. Nur der Herr Dr. Murke vom Kulturellen Wort, der hat für das Schweigen so seine ganz eigene Verwendung." Quelle: Hörspieldatenbank
15.05.1964 – 5 Uhr, eine Sonderredaktion des Rundfunks der DDR sendete 99 Stunden bis 19.05.1964 um 8 Uhr als „Sonderstudio Deutschlandtreffen“ nonstop vom Deutschlandtreffen der Jugend zu Pfingsten 1964 eine Art Serviceprogramm für die Teilnehmer und Gastgeber. „Sechs Schnell-Reportagewagen, eine schwimmende UKW-Station, 20 Sprechstellen für Originalsendungen, ein gläsernes Sonderstudio, eine motorisierte Tanzkapelle, ein Kundendienst, der auf jede Frage antwortete, waren aufgeboten.“, berichtete die Programmzeitschrift FF. Rund sechs Wochen später ging DT64 als Jugendstudio beim Berliner Rundfunk in den Regelbetrieb über. 1986 entstand daraus das Jugendradio DT64.
Nach 60 Jahren sei an den "Sondersender DT64" erinnert, der in den Tagen des "Deutschlandtreffens der Jugend" 1964 in Berlin erstmals auf Sendung ging. Aus diesem damals temporären Programm entstand das spätere legendäre Jugendradio DT64. Mehr dazu in einem Feature von Jürgen Balitzki: Beat und Propaganda – DT64 | AL | Erstausstrahlung 2014 | Online bis 19. April 2025
DT64 · Podiumdiskothek · COVERland
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Fünf Jahrzehnte erlebte Radiogeschichte – von Stefan Lasch und damit von einem Insider erzählt. Der Autor begibt sich auf eine biografische, technische und politische Zeitreise vom analogen Staatsrundfunk zum digitalen Bürgerradio. Die persönliche Erinnerung ist dabei unterhaltsam angereichert mit bisher nicht veröffentlichten Dokumenten, fast vergessenen Fakten, Zeitzeugenaussagen und zahlreichen Abbildungen.
Stefan Lasch, damals noch Tonmeister-Student an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und »Schallplattenunterhalter«, erlebte am 19. Juli 1973 eine Premiere: seine erste eigene Sendung, die »DT64-Podiumdiskothek«. An diesem Tag wurde Radio seine Leidenschaft.
Mit der Sendung »COVERland – musikalische Nachspiele« ist er heute noch on air.
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50 Jahre Radio – Buchpräsentation am 08.03.2024 | Beitrag dazu von Joachim Dresdner
Im Februar 2024 präsentiert die ARD-Audiothek zwei Hörspielproduktionen aus den Jahren 1985 und 1986. Matthias Thalheim, ein Zeitzeuge und damals daran Mitwirkender, möchte daran erinnern und zum Hören einladen.
1986: Rundfunkproduktion der DDR mit Götz Schulte, Steffen Mensching, Bärbel Röhl, Ruth Glöss, Heide Kipp, Hans-Joachim Hanisch u. v. a. | Hörspielbearbeitung: Matthias Thalheim | Regie: Joachim Staritz: Erich Kästner: Fabian oder: Der Gang vor die Hunde
1985: Rundfunkproduktion der DDR | Das Buch wurde 1985 von Matthias Thalheim als Hörspiel für den Rundfunk der DDR bearbeitet. Dramaturgie: Heide Böwe, Musik: Thomas Natschinski, Regie: Barbara Plensat, mit Kurt Böwe (Erzähler), Ulrike Krumbiegel (Claire), Gunter Schoß (Wolfgang), Georg Helge (Kastellan), Dagmar Manzel (Lissy Aachner). Die Produktion war 1987 der DDR-Beitrag zum Prix Italia: Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte - Nach Kurt Tucholsky | siehe auch Wiki-Eintrag
Im Block C gab es zu DDR-Rundfunkzeiten einen kleinen Raum für eigene "Abhörgruppen". Diese setzten sich zusammen aus Produzenten, Tonmeistern, Toningenieuren und Musikredakteuren, die gemeinsam an einer Vielzahl von Projekten – von Musikaufnahmen über Hörspiele und Features bis hin zu musikalisch-feuilletonistischen Sendungen – arbeiteten.
Star1 2024 | ubriks-music
Der Referenz-Abhörraum, einst entworfen von dem Akustiker Kurt Huhn und Wolfgang Lau, dem Cheftoningenieur der Studiotechnik Rundfunk, verfügt über ein Volumen von 150m³. Diese Größe und Form sind ideal, um Klang besonders gut zu übertragen – ein Effekt, der bis heute anhält. Ursprünglich mit 20 Plätzen ausgestattet, nutzt der Raum spezielle Materialien, die unerwünschte Echos dämpfen. Alles im Raum ist symmetrisch angeordnet, was dazu beiträgt, dass man verschiedene Töne gleichzeitig von verschiedenen Seiten besonders klar und ausgewogen hören konnte/kann.
Seit 2020 arbeitet das junge Team um Jan Ubriks im eigens restaurierten Studio Star 1. Dazu vertiefende Gedanken von Jan Ubriks:
Zu Beginn des Jahres 2024 winterliche Impressionen vom Gelände des früheren DDR-Rundfunkzentrums mit einem Rückblick auf die Momentaufnahmen 2023
Wechselbanner mit Blicken auf die einzelnen Blöcke auf dem Gelände des früheren DDR-Rundfunkgeländes | © Elisabeth Heller | Gelände-Übersicht
Die Herausgeberin der Zeitreisen-Webpräsenz freut sich über Zeitzeugen*innen, die peu à peu helfen, die Seiten dieses Online-Portals mit historischen Dokumenten auch weiterhin zu füllen. || Entgegen genommen werden bereits aufbereitete digitalisierte Beiträge unter Einhaltung des Datenschutzes. || Stationen der virtuellen Zeitreise