Zeitzeug:innen aktiv seit 2010
Helga Deglemann | Wolfhard Besser | Alfred Eichhorn | Elisabeth Heller | Gerhard Steinke | Herbert Schadewald | Zeitzeug:innen von RBI und DT64 und andere
Wenn Alt auf Jung trifft im Funkhausstudio von Nils Frahm
Nach intensiven und erfolgreichen Instandsetzungsmaßnahmen durch das Technikmuseum Berlin ist das bisher dort eingelagerte Subharchord Nr.2 – 04 / 68 am 30. Juni 2022 wieder zurück in das alte Funkhaus Berlin Nalepastrasse transportiert worden. Es wurde im Funkhaus bis nach der Wende noch genutzt und wurde glücklicherweise von Jürgen Meinel, Peter Kainz und Gerhard Steinke gerettet.
Im Saal 3 wird es von Nils Frahm in den nächsten Jahren im Rahmen seiner Kompositionstätigkeit ausgiebig genutzt und in das dortige elektronische Instrumentarium einbezogen werden. Alle dürfen sehr gespannt auf neuartige künstlerische Ergebnisse sein! Impressionen vom 22. November 2022
"Heimspiel" für Mieter Nils Frahm im Saa1 des Funkhauses Berlin
"Für mich ist die Suche nach einem besser klingenden Raum vorbei. Hier drinnen fühlt es sich an, als gäbe es keine Kompromisse ... " So sinngemäß der Ausnahmekünstler Nils Frahm, langjähriger Mieter des Aufnahmestudios 3 im großen Produktionskomplex des Funkhauses in der Nalepastraße. In einem seiner zahlreich nachhör- und nachschauenden Interviews zum "Saal 3" betont er immer wieder, dass darin noch auf eine Art aufgenommen werden kann, wie man es sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Dieser Raum - ursprünglich für kleine Kammermusik-Ensemble „designt“ - hat verschiedene Wandverkleidungen und Oberflächen, die sich noch mal alle extra an verschiedenen Seiten des Raumes voneinander unterscheiden. Berechnungen, die Anfang der 50er des letzten Jahrhunderts noch ohne Computer ausgeführt wurden, sorgen bis heute für eine perfekte Ton-Diffusion-Balance. Wenn im Raum ein Instrument gespielt wird, bleibt es deshalb unerheblich, ob das Mikrofon dichter oder auch sehr weit stationiert ist. Das Resultat wird letztendlich immer phantastisch klingen. Fachliche Details sind auch im einzig vorhandenen Buch zum Produktionskomplex B "Der Raum ist das Kleid der Musik" nachzulesen. Gerhard Steinke (95) wurde von Nils Frahm persönlich zu seinem ersten stattfindenden Live-Konzert nach der Pandemie in den großen eingeladen. Damit war er zusammen mit der Chronistin Elisabeth Heller, die ihn begleiten durfte, zweifellos im Herzen jung gebliebene Älteste im Publikum an diesem 22. September 2022 im Funkhaus Berlin. Lesen Sie bitte weiter ...
3. September 2022 | Führung mit anschließender Gesprächsrunde mit Zeitzeuginnen
Führungen durch das Funkhaus Berlin gibt es seit 2007. Zum ersten Mal fand eine solche am "Tag des offenen Denkmals" am 9.9. 2007 statt. Von da an wurden sie in den folgenden Jahren jeweils am ersten September-Wochenende fortgeführt - später nach Bedarf. Auf Bitten der damaligen "Keshet Geschäftsführungs GmbH & Co. Rundfunk-Zentrum Berlin KG" wurden sie von ehemaligen Rundfunk-Mitarbeiter:innen, die sich zu einer ver.di-Seniorenbetriebsgruppe zusammengeschlossen hatten, übernommen. Seither waren die ehemalige Runfunk-Journalistin Helga Deglmann, der ehemalige Rundfunk-Journalist Wolfhard Besser sowie ab und an auch aushilfsweise die Musikredakteurin Elisabeth Heller als sachkundige Führer:innen mit dabei. Wolfhard Besser hilft übrigens immer noch dann aus, wenn der Marketing-Manager vom heutigen "Funkhaus Berlin", Christian Block, nicht selbst durch Häuser und das Gelände in der Nalepastraße führen kann.
Die für den 3. 9. 2022 von der Rosa-Luxemburg-Stiftung organisierte Gesprächsrunde, die sich der Führung mit Christian Block anschloss und von Ulrike Hempel moderiert wurde, fand in einer Räumlichkeit statt, in der sich zu DDR-Rundfunkzeiten im Erdgeschoss des D-Blocks ein HO-Lebensmittelladen befand.
14 Momentaufnahmen vom 3.9.2022 im Wechselbanner | Fotos: © Elisabeth Heller | Fotovergrößerung per Doppelklick
Diese „Bilder einer Ausstellung“ mit den etwas ganz anderen Geschichten dahinter standen am 19. März 2022 auch im Mittelpunkt einer multimedialen Zeitreise in die „Galerie in der Wilhelmine 5“. Die Idee dahinter: Der Maler Oliver-Reymond Reiland und die ehemalige Musikredakteurin Elisabeth Heller vereinen jeweilig selbst gemachte Erfahrungen zu ganz unterschiedlichen Zeiten im einstigem DDR-Rundfunk-Komplex und heutigem „Funkhaus Berlin“ in der Nalepastraße in Oberschöneweide.
Der Klang der Freundschaft | The Sound of Friendship
Der Dokumentarfilm über Radiogeschichte zwischen der DDR und Indien versucht eine Nachzeichnung aus der Perspektive seiner im heutigen Deutschland und Indien ansässigen Journalist:innen und Hörer:innen. Gezeigt wurde der Film am 19. Oktober im Funkhaus Berlin | Saal 2 im Block B | TRAILER
Das Hindi-Programm des internationalen Rundfunksenders der DDR, Radio Berlin International | RBI wurde von 1967 bis 1990 aus dem einstigen DDR-Funkhaus in der Nalepastraße ausgestrahlt. Der Dokumentarfilm von Anandita Bajpai führt die Zuschauer*innen von Berlin nach Madhepura, Bihar in Indien, wo ein Hörerclub namens "Lenin Club" aktiv war. In den 23 Jahren, in denen das Programm lief, entwickelten sich transnationale Freundschaften zwischen den Hörer*innen des Senders in Indien und den Journalist*innen in Ostdeutschland.
Tag der Filmpremiere mit anschließender Diskussion mit Zeitzeug:innen, die einst bei RBI gearbeitet haben - vorrangig in der "Hindi-Redaktion". So u. a. mit dabei Arif Naqvi, Ujjwal Bhattacharya, Marita Bhattacharya, Sabine Imhof, Mahesh Jha, Christa Tragelehn und Klaus Fischer. Fotos: © Elisabeth Heller | Details
Im Gespräch über die besondere Akustik - vor allem im Saal 1 - fiel der Name Steinke. Zusammen mit Gisela Herzog hat er das einzig überhaupt existente Buch über den Produktionskomplex B samt seiner Aufnahmesäle und Hörspielstudios in der Nalepastraße verfasst. Siehe auch: Der Raum ist das Kleid der Musik || Weiteres ganz allemein unter "Der andere Kanal"
Die Partnerschaften für Demokratie Schöneweide und Treptow/Köpenick gingen mit Katja und Claudia live am 7. Mai 2021 auf Sendung. Das u. a. mit einem aufgezeichneten Hör-Rundgang mit Wolfhard Besser und Elisabeth Heller durch das Funkhausgelände in der Nalepastraße.
Zum Nachhören OHNE Musik:
"Über sieben Brücken musst du gehen" - eine Textzeile, die nicht nur so gut wie jede/r kennt oder sogar auch noch mitsingen könnte. Dieser Song ist und bleibt ein Ohrwurm, der bereits in den Zeiten des Kalten Krieges die Herzen der Menschen aus Ost und West zusammenkommen ließ. Denn international bekannt wurde dieses Lied von Karat mit seiner hohen Symbolik zunächst durch Peter Maffay. Seither singen und hören es Menschen gleichermaßen nicht mehr nur in der ehemaligen DDR. Bewusst ausgewählt wurde für die Livesendung am 7. Mai 2021 die "Generation übergreifende Version" von 2017 mit Peter Maffay zusammen mit Johannes Oerding. | AnschauTipp: Doku zu "Über sieben Brücken" in der ARD-Mediathek bis 14.4.2022
Spotify-Playlist zur Sendung: Die ersten drei Musiktitel konnten in der 1. Stunde, die Titel 4-7 in der 2. Stunde zu Gehör gebracht werden. Die restlichen standen als Alternativen zur Auswahl: || Beispiel "Textsperre"
Am 5. Oktober 2019 lud Wolfhard Besser Ehemalige zu einem gemeinsamen Rundgang durch die denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen DDR-Rundfunkzentrums ein. Auf die einstigen Arbeitsplätze in den Blöcken E-T | E-T sowie Baracken in Form von Ruinen oder schon leeren Flächen konnte er allerdings nur noch verweisen. Bei Klick auf untenstehende Collagen werden diese groß angezeigt:
Hörens- und sehenswert bis heute
Was ist aus den vielen Musikproduktionen, Hörspielen und Tonbandaufzeichnungen geworden, die zwischen 1952 und 1991 in der DDR entstanden sind?
Zeitzeuge Wolfhard Besser weiß diese Frage zu beantworten auf Seite 7 im neuen "Sprachrohr", der Ver.di Mitgliederzeitung des Fachbereiches Medien, Kunst und Industrie Berlin-Brandenburg | Ausgabe 4/2018.
Was sind schon 25 Jahre?
Zunächst einmal ein halbes Berufsleben. Zum Anderen in der Regel ein Drittel Menschenleben. Aber auch eine lange Zeit des gewerkschaftlichen Zusammenhalts einer Seniorengruppe.
Ein Beitrag von Zeitzeuge Wolfhard Besser | Seite 5 aus der Ausgabe 4/2018 der Netz-Zeitung "Die Querköppe" des ver.di-Fachbereiches Medien (FB 8) Berlin
"Die Radio-Macher - Plauderei aus dem Funkhaus Nalepastraße" hieß die jüngste Plauderstunde der Radiofreunde Friedersdorf. Diesmal rückten die Menschen in den Focus, die mit ihren Tätigkeiten viele Jahre für unterhaltsame und informative Inhalte gesorgt haben. MOZ | Ingo Mikat | 19.08.2018:
Die Schere im Kopf || Tipp bis 2020: Lehr- und Lernschau - Die Radioausstellung im Speicher Friedersdorf || Virtueller Rundgang durch die Radioausstellung ( Firma VR-EASY GmbH)
Am 27. Juni 2017 erinnerten sich Kenner und Ehemalige bei einem Rundgang | Foto: Herbert Schadewald | Bildlink zum Download der Collagen
Studenten der AES Student Section Graz bei der Besichtigung diverser Bereiche des Produktionskomplexes B | Philipp Dusse gebührt an dieser Stelle Dank für Einlassgewährung ins Funkhaus-Studio H1 | ehemals DDR-Hörspielstudio:
Alice Persson, in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts nur kurzzeitig tätig in der dänischen Redaktion bei "Radio Berlin International", erinnerte sich nach 42 Jahren beim Betreten des Funkhausgeländes in der Nalepastraße mit sehr gemischten Gefühlen an eine Zeit im "sozialistischen Wunderland"; gleichermaßen aber auch "an eine besondere Gemeinschaft und Solidarität", die sie heute in Dänemark vermisst.
Zu den Web-Features 2017: Liebe und sozialistische Radiowellen und dazu gehörigem Feature in dänischer Sprache.
Kleine Anmerkung in dem Zusammenhang: Salomea Genin arbeitete ebenfalls längere Zeit bei Radio Berlin International. U.a. nachzulesen in ihrem Buch "Ich folgte den falschen Göttern"
Im Bild: A. Persson und Elisabeth Heller | Foto: Jakob Skaaning
Eine Gruppe der Akademie 2. Lebenshälfte aus Eberswalde hatte großes Glück. Denn am 1.11. 2016 war es ausnahmsweise möglich, neben Saal eins und zwei im Block B auch eines der ehemaligen Hörspielstudios des DDR-Rundfunkkomplexes besichtigen zu können. Dabei begeisterte nicht nur Funkstudio-Teamfrau Meike Alex mit ihren interessanten Ausführungen, sondern auch eine der Besucherinnen, die spontan in die Tasten griff und zur Freude aller ein Schubert-Stück zu Gehör brachte:
Teilnehmende von Interacticity waren am 31. August 2016 Gäste der Zeitzeugin Elisabeth Heller (Bildmitte), die die jungen Besucher:innen durch den denkmalgeschützten Komplex des einstigen Rundfunkzentrums Nalepastraße führte. Unter ihnen auch die Künstlerin Diana Pacelli, die daran anschließend noch ins ArtFunkhaus (Block A) einlud, um dort Einblicke in ihr eigenes Atelier als auch in das von Aleksander Gudalo zu gewähren.Unter ihnen auch die Künstlerin Diana Pacelli, die daran anschließend noch ins ArtFunkhaus (Block A) einlud, um dort Einblicke in ihr eigenes Atelier als auch in das von Aleksander Gudalo zu gewähren:
Zeitzeugen als Gäste der "Open Studios 2016" im Haus A | Fotos: Gabi Schadewald | Flyer: Open-Studio-Künstler
Künstler-Mieter des Blocks A des ehemaligen Rundfunkzentrum der DDR veranstalteten auch 2016 wieder ihre alljährlichen "Open Studios". Wie schon die Jahre zuvor hatten die Künstler dazu auch Zeitzeugen eingeladen. Einer von ihnen, Herbert Schadewald (einst Radio DDR-Mitarbeiter), führte u. a. Interviews mit Künstlern des ArtFunkhauses. Das Besondere dabei aber war, dass ein sehr altes Aufnahmegerät aus DDR-Rundfunkzeiten zum Einsatz kam (Reporter-Kassettengerät R 762 aus DDR-Produktion mit sechs R-14-Batterien).

Gebäudeführung Funkhaus Berlin - dokumentiert von Recording.de | Collage: Elisabeth Heller
Ein Gespräch mit der "Quelle des Wissens" - so die liebevolle Bezeichnung von Karina Kraft für Gerhard Steinke während der Superbooth 2016:
Die Superbooth 2016 war nicht nur eine Messe für Elektro-Klangkultur, sondern ein richtiges Festival mit Konzerten und einem dicken Programm. Und zum Festival trug sicher nicht zuletzt auch das Funkhaus als ausgewählte Location bei.

2015 | Zeitzeugen unter sich auf den Zuschauerplätzen des großen Aufnahmesaales eins | Private Aufnahmen: v.l.n.r.: Jürgen Meinel, Helga Herzog, Elisabeth Heller, Gerhard Steinke | "Der Raum ist das Kleid der Musik"

Rückblick auf bisherige Open Studios auf der ArtFunkhaus-Site || Collage : Elisabeth Heller
Februar 2013 | CTM Festival im Funkhaus Nalepastraße
Sechs Stunden lang dreht sich an einem 2. Februar alles um „Das Kind des Goldenen Zeitalters“ - um das Subharchord. Gebaut wurde es in den 1960er Jahren in Ost-Berlin. Damals war es ein seiner Zeit vorauseilender elektronischer Klangerzeuger, von dem nur sieben insgesamt gebaut wurden. Das Subharchord unterscheidet sich von herkömmlichen Synthesizern dadurch, dass es subharmonische Klänge oder „Untertöne“ einer bestimmten Note erzeugt, die im Gegensatz zu den bekannteren „Obertönen“ in der Natur nicht existieren.
In dieser besonderen Veranstaltung im großen Aufnahmestudio "Saal 1" im ehemaligen DDR-Funkhaus verweist zunächst Ina Pillat auf ihren Dokumentarfilm, der dann neun Jahre später im Rahmen des »Soundwatch Music Film Festivals« unter dem Titel »Subharchord – A Future That Never Happened« auch in Berlin erstmals überhaupt zur Aufführung kommen wird. Gerhard Steinke, seit 1956 Leiter des Labors für Akustisch-Musikalische Grenzgebiete und u. a. verantwortlich für Einführung der Rundfunk-Stereofonie in Ostdeutschland - hält einen multimedialen Vortag und spricht in einer von Carsten Seiffarth moderierten Runde u. a. auch mit Frederic Rzewski über seine Komposition "Zoologischer Garten". Erzeugte Klänge werden im Anschluss daran mit Frank Bretschneiders "Kippschwingung" und "Biosphere & The Pitch" dem aufmerksamen Publikum zu Gehör gebracht.
Bildliche Eindrücke in einem Album zusammengefasst unter "CTM.13 - Subharchord - A Child of the Golden Age". Auf der Website des norwegischen Künstlers Geir Jenssen (Biosphere) ergänzend dazu klangliche Eindrücke auf dessen Website unter "Das Subharchord" ...
Helga Deglemann vor den leeren Schränken des Rundfunk-Musikarchivs während einer Führung nach 2010 mit Gästen von Kiez-Kompakt:
Impressionen eines Besuchers einer Führung mit dem Zeitzeugen Wolfhard Besser am 19. März 2010: 19. März 2010 - Besichtigung des Funkhauses Nalepastrasse
Christian Schubert und Freunde im Gespräch mit Zeitzeuge Wolfhard Besser während einer Führung durch das Gelände des ehemaligen DDR-Rundfunkzentrums:
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