Momentaufnahmen | 2002




Multimediale „Fundstücke“ geben weitere Einblicke in die Komplexität und Vielschichtigkeit der Geschehnisse von Monaten eines weiteren Jahres. Es sind kleine Puzzlestücke, die dazu beitragen, das Gesamtbild im Kontext von Vergangenheit und Gegenwart zunehmend zunehmend mehr zu vervollständigen.

Nach 2000 ist es mittlerweile schon gut zehn Jahre her, dass der DDR-Rundfunks endgültig seinen Sendebetrieb einstellte. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind längst tausende ehemalige Mitarbeiter*innen arbeitslos. Jene, die leider von Anfang an nicht das Glück hatten, von bestehenden öffentlich-rechtlichen oder privaten Sendeanstalten übernommen worden zu sein oder anderswo einen Job fanden. Ihnen bleibt oftmals weiter nichts übrig, als sich mit prekären Aushilfsjobs, ABMs und Weiterbildungen irgendwie bis zum Renteneintritt über Wasser zu halten. Drei Wechselbanner mit Fotos, Frames, Snapshots - private Dokumente von 2002 mit bedingt minderer Qualität | © Elisabeth und Christian Heller


Ehemaliges Funkgelände mit Zusatzbauten, beispielsweise Baracken und Block E, mittlerweile innen völlig zerstört oder zugewachsen | Paternoster | Bilder von "Sendeabläufen" und ausgeräumten Sender-Studios, Blick zu Block A


Blicke durchs Fenster in den Hörspielbereich, auf einen Schrank mit alten Bändern, auf zerstörte Technik, auf verschiedene Böden wie Kies, Steine, Sand usw. sowie auf die Treppe mit verschiedenen Belägen


Übergang zu Block B | Foyer Block B | Saal 1


Wichtig ist und bleibt der Hinweis darauf, dass die abgebildetenÜberreste nicht zum denkmalgeschützten Part des Geländes gehören und damit auch nicht in den Verantwortungsbereich vom Funkhaus Berlin fallen. Siehe auch Zuständigkeiten




Zeitzeuge Jörg Wendt dokumentiert fotografisch die MaerzMusik 2002. Ein 12-stündiges JOHN CAGE EVENT in den ehemaligen Studios des DDR-Rundfunks in der Nalepastraße. Die Musiker feiern den großen Künstler, der 1992 starb und 2002 neunzig Jahre geworden wäre, mit einer Fülle bedeutender Cage-Interpreten und zahlreichen Uraufführungen wahlverwandter jüngerer Komponisten: si mul ta ne ous si lence.




Alle Verbindungen gekappt!



Private Aufnahmen des Zeitzeugen Jörg Wendt


Personensuchanlage im Funkhaus Berlin

Was hatte es mit den 6 Anzeigefeldern unter den jeweiligen Uhren auf sich? Welche Bedeutung hatten sie?

Zeitzeuge Peter Reichel erinnert sich und erklärt das Prinzip:

Zusammen mit dem Bau der Fernsprech- und Uhrenzentrale wurde seinerzeit eine sogenannte Personensuchanlage in allen offenen Räumen des Funkhauses Berlin installiert. Sie diente dazu, schnell bestimmte Personen wie Meßtechniker oder Schichtleiter zu erreichen, denn Mobiltelefone gab es ja noch nicht.

Wichtigen Abteilungen oder Personen, die sich operativ nicht an einem festen Arbeitsplatz aufhielten, wurden Ziffernfolgen als Kennzahlen zugeordnet, die auf diesen Tafeln angezeigt wurden.

Wollten Mitarbeitende eine bestimmte Person oder Abteilung aus diesem bekannten Kreis im Hause telefonisch erreichen, wählten sie am nächst erreichbaren Hausapparat die Ziffern 14 und zwei weitere einer bestimmten Person zugeordnete Ziffern. Sofort leuchteten auf allen Anzeigen im Hause die Kennzahlen zu dieser Person auf und die gerufene Person, wo auch immer sie sich gerade befand, sah die Anzeige. Der durch Zahlen benannte Betriebsaufsichtsingenieur wählte sich wiederum am nächst erreichbaren Hausapparat mit der 15 ein. Eine Telefonverbindung war damit hergestellt.

Gab es beispielsweise eine technische Störung, so konnte man auf diesem Wege schnell den zuständigen Meßtechniker zur Entstörung herbei rufen. Peter Reichelt erinnert sich daran, dass für ihn die Ziffern 1234 leuchteten. Die Erklärung des damaligen Ingenieurs im Sendebetrieb zum Hören:


Ohne Worte





Momentaufnahmen | Nachwendezeit bis 2014




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