"Nils Frahm | Music for Berlin"




Momentaufnahmen als Collage | © Elisabeth Heller

"Für mich ist die Suche nach einem besser klingenden Raum vorbei. Hier drinnen fühlt es sich an, als gäbe es keine Kompromisse ... " So sinngemäß der Ausnahmekünstler Nils Frahm, langjähriger Mieter des Aufnahmestudios 3 im großen Produktionskomplex des Funkhauses in der Nalepastraße. In einem seiner zahlreich nachhör- und nachschauenden Interviews zum "Saal 3" betont er immer wieder, dass darin noch auf eine Art aufgenommen werden kann, wie man es sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Dieser Raum - ursprünglich für kleine Kammermusik-Ensemble „designt“ - hat verschiedene Wandverkleidungen und Oberflächen, die sich noch mal alle extra an verschiedenen Seiten des Raumes voneinander unterscheiden. Berechnungen, die Anfang der 50er des letzten Jahrhunderts noch ohne Computer ausgeführt wurden, sorgen bis heute für eine perfekte Ton-Diffusion-Balance. Wenn im Raum ein Instrument gespielt wird, bleibt es deshalb unerheblich, ob das Mikrofon dichter oder auch sehr weit stationiert ist. Das Resultat wird letztendlich immer phantastisch klingen. Fachliche Details sind auch im einzig vorhandenen Buch zum Produktionskomplex B "Der Raum ist das Kleid der Musik" nachzulesen. Gerhard Steinke - Autor des mit Gisela Herzog zusammen herausgebrachten und genannten Buches - wurde von Nils Frahm persönlich zu seinem ersten stattfindenden Live-Konzert nach der Pandemie in den großen Aufnahmesaal 1 eingeladen. Damit war er zweifellos der im Herzen jung gebliebene Älteste im internationalen Publikum an diesem 22. September 2022 im Funkhaus Berlin. Sein Fazit: Ein phänomenales Konzert!

Im Gespräch mit Andreas Müller ist von Nils Frahm u. a. zu erfahren, dass Corona bedingt seinerzeit der Klavierstimmer natürlich auch nicht in sein Studio kommen konnte. Kurzerhand verzichtete deshalb der Pianist und Komponist für sein neues Album „Music for Animals“ einfach mal aufs Klavier. Weiteres zum Album und seiner aktuellen Konzerttournee in einem TONART-Beitrag von Deutschlandfunk Kultur vom 23.09.2022: Die Meditation zur Pandemie | AL

Olaf Zimmermann begrüßt Nils Frahm exklusiv als seinen Elektro beats- Studiogast, um mit ihm das neue Werk ausführlich vorzustellen und über dessen Entstehung zu sprechen. Themen sind u.a. der Einsatz der Glasharmonika, Geschichten zu den Titelnamen, die Zusammenarbeit mit F.S. Blumm, Konzerte, Haustiere, das Coverfoto und vieles mehr. Siehe auch radioeins podcast bei YouTube: Nils Frahm in den Elektro Beats

Philipp Krohn fasst in einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen etwas in Worte, was im Grunde kaum in Worte zu fassen ist. Er beschreibt ziemlich gut, was Konzertbesucher:innen an diesem Abend möglicherweise empfanden: Pianist Nils Frahm : Macht mal Vögel nach. Der im Text erwähnte Zugabe- Titel "Says" kann vielleicht ansatzweise etwas von der Stimmung an diesem Konzertabend im Funkhaus Berlin "rüberbringen":

Geteiltes YouTube-Video: Visuelle Kreation von Romain Assénat & Ana Silva mit Unterstützung von Atelier Graphoui. | Improvisation mit Tinte auf Glas und einem Video-Feedback-Gerät, live aufgenommen ohne Nachbearbeitung.

Zum Vertiefen drei weiterführende Weblinks:

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