HörSehTipps




Im Februar 2024 präsentiert die ARD-Audiothek zwei Hörspielproduktionen aus den Jahren 1985 und 1986. Matthias Thalheim, ein Zeitzeuge und damals daran Mitwirkender, möchte daran erinnern und zum geteilten Hören einladen.

1985: Von Matthias Thalheim als Hörspiel für den Rundfunk der DDR bearbeitet. Dramaturgie: Heide Böwe, Musik: Thomas Natschinski, Regie: Barbara Plensat, mit Kurt Böwe, Ulrike Krumbiegel, Gunter Schoß, Georg Helge, Dagmar Manzel.

1986: Rundfunkproduktion der DDR mit Götz Schulte, Steffen Mensching, Bärbel Röhl, Ruth Glöss, Heide Kipp, Hans-Joachim Hanisch u. v. a. | Hörspielbearbeitung: Matthias Thalheim | Regie: Joachim Staritz



Screenshotlink | Elisabeth Heller

Im Oktober 2023 interviewte das SBS News Story Team die Zeitzeugin Elisabeth Heller über das Medienverhalten in der DDR. Dieses Interview und weitere Umfragen aus Ost und West dienten als Basis für ein Sonderprojekt des SBS. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht die Frage, ob nordkoreanische Sendungen in den südkoreanischen Medien möglicherweise geöffnet werden könnten. Am 2. Dezember 2023 wurde in Südkorea diese Sendung ausgestrahlt. Weblink zum Ausschnitt der Fernsehreportage "Ist es die Büchse der Pandora?" | Weblink zum vollständigen Beitrag ...



Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, kurz RSB, existent seit dem 29. Oktober 1923, der Geburtsstunde des öffentlichen Rundfunks in Deutschland. Seither blickt es auf eine faszinierende Geschichte zurück. Geprägt von herausragenden Musiker:innen und Dirigent:innen wie Otto Urack, Bruno Seidler-Winkler, Eugen Jochum, Sergiu Celibidache, Hermann Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner und Rafael Frühbeck de Burgos hat das Orchester die turbulenten Phasen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts miterlebt und musikalisch interpretiert.

Im Nachkriegsdeutschland und der Teilung Berlins fand das RSB ab 1956 im Ostteil der Stadt im Funkhaus in der Nalepastraße ein neues Zuhause. Eines, welches bis heute durch seine exzellenten akustischen Aufnahmestudios weltweit bekannt ist und auch heute noch zu den Lieblingsorten des Orchesters zählt.

Zur Würdigung seiner beeindruckenden Historie beging das RSB sein 100-jähriges Jubiläum vornehmlich im Jahr 2023. Dennoch, als krönenden Abschluss der Jubiläumssaison, plant das Orchester für Juni 2024 ein dreitägiges Festival, welches als Highlight zwischen der Masurenallee und der Nalepastraße zelebriert werden wird.

Die vielschichtige und bewegte Historie des Orchesters, tief verwurzelt in der Radiogeschichte und dem Leben im geteilten Berlin, wird in einer digitalen und interaktiven Ausstellung auf der Webseite des RSB lebendig. Diese multimediale Präsentation bietet einen umfassenden Einblick in die wechselhaften Höhen und Tiefen sowie die diversen kulturellen Entwicklungen Berlins über die Jahrzehnte hinweg. Passend dazu der LeseTipp zum Buch "Musizieren für das Radio"

Seit den späten 60er-Jahren inszenierte Barbara Plensat Features und Hörspiele für den DDR-Rundfunk. 2019 führte Matthias Thalheim, damaliger Hörspielchef bei MDR Kultur, ein Gespräch mit ihr über ihre beeindruckende Erfahrung von über fünf Jahrzehnten im Hörspielbereich. Nun, im Oktober 2023, hat Barbara Plensat die verschriftliche Dokumentation dieses Gespräches durch Matthias Thalheim freigegeben, sodass sie hier auf der Website für alle Interessierten zugänglich ist.

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Barbara Plensat: Hallo!

M. Thalheim: Mit Barbara Plensat ein Gespräch zu führen, bietet die seltene Gelegenheit, über mehr als fünf Jahrzehnte Erfahrungen in Hörspielstudios reden zu können. Denn sie inszenierte für den Rundfunk der DDR im Funkhaus in der Nalepastraße Features und Hörspiele bereits seit Ende der sechziger Jahre, einer Zeit, zu der bei ARD und Deutschlandfunk die Regie noch eine reine Männerdomäne war. Wir werden darauf zu sprechen kommen. Lesen und hören Sie bitte weiter ...

Im Bild: Barbara Plensat | 1989 Foto: Werner Berthold



Wenn Vergangenheit auf Gegenwart trifft ...

Im denkmalgeschützten Bereich des Funkhauses Berlin entlockt der Musiker, Komponist und Produzent Nils Frahm seit Jahren in seinen Konzerten im Saal 1, der weltweit für seine einzigartige Akustik bekannt ist, mehr als einem Dutzend "Klangerzeugern" erstaunliche Töne und Harmonien. So auch wieder bei seinem Liveauftritt am 13. Oktober 2023, bei dem er Elemente aus Klassik, atmosphärische Klanglandschaften und Electronica immer wieder neu miteinander kombinierte.

Nils Frahm eröffnete es mit einem hingebungsvollen Spiel auf seiner Glasorgel, das die Anwesenden in eine beinahe meditative Stimmung zu versetzen schien. Dabei unterstützten fast mystisch anmutende Schatten- und Lichtspiele an den Wänden des riesigen Saales, der ursprünglich für klassische Musikaufnahmen konzipiert wurde, eine eindrückliche Atmosphäre. Ein besonderes Moment entstand, als Frahm sein Publikum aufforderte, die Buchstaben A und U zu singen. Diesen kurzen, aber kraftvollen Gesang integrierte der Künstler mehrmals live in sein Gesamtwerk. Im weiteren Verlauf des Konzerts, welches mit Standing Ovations endete, wendete sich Nils Frahm dem Subharchord zu, einem im letzten Jahrhundert in der DDR entwickelten und vom Berliner Technikmuseum ausgeliehenen „Instrument“.

Frahms Ziel ist es, diesen ungewöhnlichen Erzeuger von Klängen, der in der DDR im "Labor für akustisch-musikalische Grenzprobleme" in Berlin-Adlershof eingerichtet und von Dipl.-Ing. Gerhard Steinke mit geleitet wurde, in zukünftige Kreationen zu integrieren. Womit es der innovative Künstler gleichermaßen vermag, eine beeindruckende Brücke zwischen Geschichte und Moderne zu schaffen. Das besonders im Kontext des legendären Funkhauses Berlin. Weiterführende Details: Wenn Glasorgel auf Subharchord trifft | Rückschau auf September 2022 | Website von Nils Frahm | Impressionen: Elisabeth Heller



Zum Jubiläum "100 Jahre Radio in Deutschland" gibt es zahlreiche empfehlenswerte Angebote zum Anhören und Ansehen. Das Deutsche Rundfunkarchiv stellt online multimediale Rückblicke sowie weiterführende Weblinks zu Themen öffentlicher Rundfunkübertragungen unter der Überschrift "Schlaglichter aus hundert Jahren Rundfunk" bereit.

HörTipp: Radioshow aller Deutschlanfunk-Programme - daraus:

In dieser von Deutschlandfunk Kultur am 11.10. 2023 ausgestrahlten Sendung 2023 kommt ab Minute 2:27:12 auch Alfred Eichhorn, der letzte Chefredakteur von Radio DDR, zu Wort.

Ebenso "Radio macht Geschichte" mit vielen historischen Aufnahmen sei als weiterer HörTipp sei empfohlen - eine vom MDR, SWR und rbb produzierte 15-teilige Podcastreihe.

Auch bei "ARD History" geht noch bis 23. Oktober 2024 das Radio "on air". Das in der Fernsehdokumentation "100 Jahre Radio – Deutschland on Air"



Anlässlich des 100-jährigen Rundfunkjubiläums 2023 erinnern sich auch bei „Radio Ginseng“ auch noch vier Ehemalige des DDR-Rundfunks an ihre Berufsjahre in der Berliner Nalepastraße. Fühlen Sie sich herzlich dazu eingeladen, die Sendung "Wir waren dabei" noch einmal an dieser Stelle nachzuhören:

Weiterer HörTipp: Ein Gespräch mit Marion Brasch und Rex Joswig bei Radio Corax. Es ist eine Rückschau und damit auch eine kritische Betrachtung der Entwicklungen von DT64 hin zum Radio heute. Weblink zum Nachhören der Veranstaltung, die im Rahmen der Ausstellung Power von der Eastside und 100 Jahre anderes Radio am ersten Oktober 2023 bei Radio Corax stattfand: Wider den Sendern, die dem Kapitalismus den Soundtrack dudeln



Takatoshi Shiozaki | Elisabeth Heller | Privatfoto

Im Sommer 2023 besuchte Herr Takatoshi Shiozaki, Mitarbeiter des Forschungsinstituts für Rundfunkkultur der NHK, der einzigen öffentlichen Rundfunkanstalt Japans, das ehemalige Rundfunkzentrum der DDR in der Nalepastraße. Sein Ziel war es, tiefere Einblicke in die Geschichte und Arbeitsweise von ‚Radio Berlin International‘, dem Auslandsrundfunk des DDR-Rundfunks, der von 1959 bis 1990 aktiv war, zu gewinnen. Für seine Forschung suchte er dabei gezielt die Zusammenarbeit mit der Chronistin der einstigen Stadt in der Stadt, um durch ihre persönlichen Erfahrungen und Einsichten ein umfassenderes Verständnis dieser Ära zu erlangen.



Herbert Schadewald im Gespräch mit Wolfhard Besser | Foto: Martina Rehmer

Zum 100. Jahrestag des Rundfunks in Deutschland interviewte Herbert Schadewald für den Internetsender Radio Ginseng noch radio-aktive Zeitzeugen. So auch seinen ehemaligen Radio-DDR-I-Hörfunkkollegen Wolfhard Besser, der von 1961-1993 im Haus als Redakteur und Moderator tätig war.

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Der Rundfunkjournalist Wolfhard Besser vermittelt in einem ausführlichen Interview, welches erstmalig bei Radio Ginseng im August 2023 ausgestrahlt wurde, einen umfassenden Überblick über die DDR-Rundfunkentwicklung seit 1945. Angefangen beim Alliiertenzoff in Westberlin, über die Geschichte des Berliner Funkhauses in der Nalepastraße bis hin zu den aktuellen Führungen auf dem historischen Gelände an der Spree.

Führungen durch das Funkhaus Berlin gibt es bereits seit 2007. Zum ersten Mal fand diese am "Tag des offenen Denkmals" am 9.9.07 statt. Von da an wurden sie in den folgenden Jahren jeweils am ersten September-Wochenende fortgeführt - später nach Bedarf. Auf Bitten der damaligen Geschäftsführung wurden sie von ehemaligen Rundfunkmitarbeiter:innen, die sich zu einer ver.di-Seniorenbetriebsgruppe zusammengeschlossen hatten, übernommen. Seither ist der ehemalige Rundfunk-Journalist Wolfhard Besser aktiv als sachkundiger Führer und Zeitzeuge dabei. Zum vollständigen Beitrag ...



Erinnert sei an die DT 64 - Podiumdiskothek, die im Jahre 2023 ihren 50. Geburtstag feiern darf. Es war DIE Musiksendung für jeden "Schallplattenunterhalter" in der DDR. Mehr dazu im Video, welches der ehemalige Moderator Jörg Wagner mit ebenfalls dem ehemaligen Kollegen Stefan Lasch in der Nalepastraße führte:

Stefan Lasch saß am 20. Juli auch bei RADIO OSTROCK im Studio als Namensgeber besagter Sendung ( Sendung zum Nachhören ). RADIO OSTROCK sendet übrigens landesweit auf DAB+ im Freistaat Sachsen auf Kanal 12A zusätzlich in Freiberg auf Kanal 10D und natürlich weltweit im World Wide Web. Bitte weiterlesen ...

30 Jahre Abschaltung von Jugendradio DT64 auf Raten: Gespräch mit Lutz Schramm und coloRadio-Sendungsmachenden

Zum 30. coloRadio-Geburtstag sprach Jenz Steiner mit dem ehemaligen Musikredakteur und Moderator von DT64 Lutz Schramm und den coloRadio-Sendunsmachenden Hagen Oppelt, Lorenz Wiedemann und Tilo Sarfert in den coloRadio-Studios im Dresdner Zentralwerk über den Einfluss von Jugendradio DT64 auf ihre Sendungen und auf subkulturelles Leben in Dresden und Sachsen, über Wege der Musikbeschaffung zu DDR-Zeiten und die Grenzen, die musikredaktionelles Arbeiten im Rundfunk der DDR hatte. Weiterlesen und -hören ...



Petra Schwarz im Gespräch mit Ritchie Barton & Jörg Stempel

Auch Petra Schwarz, ausgebildete Kultur- und Musikwissenschaftlerin, war einst in der Nalepastraße tätig. Genauer gesagt von 1981 bis 1991 als Kultur- und Musikjournalistin beim Jugendradio DT 64. Dort moderierte sie u. a. auch wöchentliche Sendungen mit dem Titel "Songs - Lieder mit Grips". In dem Zusammenhang sehr gern noch mal der Verweis auf das gemeinsame Buch mit Wilfried Bergholz „Liederleute“ aus dem Jahr 1989 – siehe auch Rubrik „LeseTipps“. Auch nach mehr als drei Jahrzehnten ist Petra Schwarz sehr erfolgreich in ihrer Arbeit, wie ihr Onlineauftritt eindrucksvoll belegt. Beispielsweise führt sie in ihrem Podcast "Schwarz hören" unter anderem immer auch Gespräche mit Menschen über Leben und Tod. So auch mit Ritchie Barton von Silly und Jörg Stempel, dem Nachlassverwalter der Plattenfirma AMIGA. Wiki zu Ritchie Barton und Jörg Stempel



Siegfried Jordan + Herbert Schadewald

Viele Hörer:innen assoziieren mit Radio DDR I-Sendung "Die Schlagerrevue" vorrangig erst einmal den Moderator Heinz (der) Quermann. Wer aber über Jahrzehnte hinweg dafür sorgte, dass Musik in der Sendung überhaupt gewertet werden konnte, war der Musikredakteur Siegfried Jordan. Der aus einer musikalischen Familie stammende Musikredakteur, der bereits mit fünf Jahren öffentlich am Flügel auftrat, hinterlässt in der Musikwelt nicht nur als solcher seine Spuren.

Herbert Schadewald interviewte Siegfried Jordan als Zeitzeugen für eine Sendereihe zum 100-jährigen Rundfunkjubiläum in Deutschland. Zu hören war das Interview bereits im Juli 2023 bei „Radio Ginseng“ .

Dank Herbert Schadewald sind beide Interviews nun auch auf dieser Website nachzuhören. | Rückblick ins Jahr 2019

Klaus Feldmann + Herbert Schadewald

Klaus Feldmann, geboren 1936 in Thüringen, war gelernter Buchdrucker und Journalist. Von 1957 bis 1963 agierte er als Nachrichtensprecher beim Deutschlandsender des DDR-Rundfunks. Bereits seit 1961 war er bis 1989 Sprecher bei der "Aktuellen Kamera" des DDR-Fernsehens. Die Leser:innen der Programmzeitschrift »FF dabei« wählten ihn 14 Mal zum »DDR-Fernsehliebling«. Am 15. Mai 2023 verstarb er nur wenige Wochen nach seinem 87. Geburtstag. Noch Woche zuvor hatte ihn der einstige RadioDDR I-Verkehrsjournalist Herbert Schadewald für die Sendereihe des Internetsenders „Radio Ginseng“ zum 100-jährigen Rundfunkjubiläum in Deutschland interviewt. Es war das letzte Interview, dass das beliebte „Gesicht der ‚Aktuellen Kamera‘“ einem Radiosender geben konnte. Zu hören war das Interview im Mai 2023 bei „Radio Ginseng“ . | Beide Fotos: Martina Rehmer

Amiga Folk

Der ehemalige DDR-Rundfunkkollege, Musikredakteur und Musiker Manfred Wagenbreth beschreibt die Fünf-CD-Box, die im 75. Jubiläumsjahr von AMIGA erschien, im Beiblatt wie folgt: "Genug Zeit ist verstrichen seit jenen Jahren, da sich auf dem Gebiet der Ehemaligen so etwas wie eine Folk-Szene entwickelte. Genug Zeit, um Miss- und Gar-nicht-Verständnisse ins Kraut schießen zu lassen.* Insofern sei es anbei noch einmal betont: Nein, diesen Leuten ging es damals nicht darum, ein singendes, klingendes Fachwerkhaus originalgetreu nachzubauen, Raachermännel im bewährten Design zu schnitzen und schon gar nicht darum, Volkslieder im authentischen Stile des sagen wir - 17. Jahrhunderts nachzuspielen. Nicht vordergründig jedenfalls; was also nicht heißt, dass es der eine, die andere vielleicht nicht doch probierte, durchaus mit heißem Bemühn. Und, sage ich als einer, der dabei war und irgendwie geblieben ist - den Folkies jener Jahre rundum eine dezidierte Opposition zum realsozialistischen Kulturbetrieb zu unterstellen, das wäre nun auch wieder der Ehre zuviel. Lesen Sie bitte weiter ...



Diskothek in den 70ern | Private Impressionen

Am 2. Januar 2023 vor 65 Jahren wurde in der DDR eine Musikquote eingeführt - auch bekannt unter den Namen "60/40-Regel". Davon wussten nicht nur ehemalige Musikredakteur:innen im DDR-Rundfunk zu berichten, sondern auch die so genannten "Schallplattenunterhalter" in DDR. Und um ihr eigenes "Disko-Publikum" seinerzeit nicht zu vollends verprellen, waren sie mitunter erstaunlich kreativ beim "Einhalten" der so strengen Quoten.

Mehr zum Thema auch unter der Rubrik "Der Stichtag | Chronik der ARD" AL sowie bei "MDR Kultur - Das Radio" AL



Screen-Weblink

Wie oben bereits erwähnt, waren Musikredakteur:innen im DDR-Rundfunk dazu angehalten, Hörfunksendungen anteilig bis zu 60 Prozent mit Musiktiteln zu füllen, die ihren Urprung in der DDR, der Sowjetunion oder anderen Volksdemokratien hatten. Daran erinnert nach über drei Jahrzehnten auch noch mal die ehemalige Moderatorin und Musikproduzentin Claudia Perez in der filmischen Dokumentation Unter Brüdern - Rock & Pop aus dem Ostblock von Michael Rauhut und Tom Franke - erstmals ausgestrahlt im RBB am 29. November 2022 und abrufbar bis 29.11.2023 in der Mediathek.

Musik aus den osteuropäischen „Bruderländern“ kam gut an beim hörenden DDR-Volk. Selbst die vom Rundfunk der DDR als damals größter Produzent von Rock & Popmusik produzierten deutschen Versionen. Allgemein betrachtet wirkten die Musiker:innen inbesondere aus Ungarn und Polen viel weltoffener. Passend dazu der Zeitreisen-HörTipp für Aus den Archiven - "Beatkiste" sowie der LeseTipp für "Beatkiste" (Wiki-Eintrag)



Momentaufnahmen vom 22.11.2022

Wenn Alt auf Jung trifft im Funkhausstudio von Nils Frahm

Nach intensiven und erfolgreichen Instandsetzungsmaßnahmen durch das Technikmuseum Berlin ist das bisher dort eingelagerte Subharchord Nr.2 – 04 / 68 am 30. Juni 2022 wieder zurück in das alte Funkhaus Berlin Nalepastrasse transportiert worden. Es wurde im Funkhaus bis nach der Wende noch genutzt und wurde glücklicherweise von Jürgen Meinel, Peter Kainz und Gerhard Steinke gerettet.

Im Saal 3 wird es von Nils Frahm in den nächsten Jahren im Rahmen seiner Kompositionstätigkeit ausgiebig genutzt und in das dortige elektronische Instrumentarium einbezogen werden. Alle dürfen sehr gespannt auf neuartige künstlerische Ergebnisse sein! Impressionen vom 22. November 2022



AMIGA: Vinyl-Sound des Ostens | Gesprächsabend mit Prof. em. Dr. sc. phil. Peter Wicke, Musikwissenschaftler und Musikmanager Jörg Stempel:

AMIGA war seit seiner Gründung 1947 das einzige Label der DDR für Unterhaltungsmusik aller Art. Das Spektrum reichte vom Schlager über Jazz und Folk bis hin zu Beat, Rock und Pop. Die über 7.000 LPs und Singles sind ein Spiegel der Kulturgeschichte der DDR. Sowohl die Eigenproduktionen als auch die Lizenzpressungen sollten aber nicht nur Geld einspielen, sondern waren oft auch ein Politikum. Peter Wicke und der letzte »Amiga«-Chef, Jörg Stempel, bewegen sich mental im DDR-Museum entlang der neuen Online-Publikation zur "Rockmusik" über den Vinyl-Sound des Ostens.

Wiedervereinigung in der Musik | Talk zu "75 Jahre AMIGA" im Funkhaus Berlin | Max Herre & Dexter treffen Musiker:innen aus der DDR:

Rapper Max Herre und Produzent Dexter haben gemeinsam die Jubiläumsausgabe der beliebten „Hallo“-Samplerreihe auf dem DDR-Label Amiga kuratiert. Für unsere neue Titelstory treffen sie auf Musiker:innen aus der damaligen Zeit. Beispielsweise die Jazz- und Soul-Sängerin Uschi Brüning, der AMIGA-Nachlassverwalter Jörg Stempel, der Jazzpianist, Holzbläser und Komponist Günther Fischer, Rockmusiker Henning Protzmann sowie Schriftstellerin Gisela Steineckert. Weiterer AnschauTipp: 75 Jahre AMIGA | hallo 22 – DDR Funk und Soul 1971-81



"Kleiner Rundgang im Block E" mit historischen Sequenzen vom 30.12.1991 | Zeitzeuge Jörg Wagner: In den Sechziger Jahren gebaut und u. a. von Radio DDR, Berliner Rundfunk, Jugendstudio DT64, der Hauptabteilung Nachrichten und Außenpolitik bezogen, stand der Block E auf dem Gelände des DDR-Rundfunks, der am 31.12.1991 aufgelöst wurde, mit dem Auszug von DT64 nach Halle/Saale 1993 leer. Interessenten gab es nur für die älteren Klinkergebäude Block A, B und D, die unter Denkmalschutz stehen. Im August 2022 kam die Meldung nach fast 30 Jahren Leerstand und einer totalen Entkernung, dass die Trockland Management GmbH den Block E und etwas Gelände drumherum erworben hat. Sie plant einen „Funkytown Campus“.



Collage: © Elisabeth Heller

"Heimspiel" für Mieter Nils Frahm im Saa1 des Funkhauses Berlin

"Für mich ist die Suche nach einem besser klingenden Raum vorbei. Hier drinnen fühlt es sich an, als gäbe es keine Kompromisse ... " So sinngemäß der Ausnahmekünstler Nils Frahm, langjähriger Mieter des Aufnahmestudios 3 im großen Produktionskomplex des Funkhauses in der Nalepastraße. In einem seiner zahlreich nachhör- und nachschauenden Interviews zum "Saal 3" betont er immer wieder, dass darin noch auf eine Art aufgenommen werden kann, wie man es sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Dieser Raum - ursprünglich für kleine Kammermusik-Ensemble „designt“ - hat verschiedene Wandverkleidungen und Oberflächen, die sich noch mal alle extra an verschiedenen Seiten des Raumes voneinander unterscheiden. Berechnungen, die Anfang der 50er des letzten Jahrhunderts noch ohne Computer ausgeführt wurden, sorgen bis heute für eine perfekte Ton-Diffusion-Balance. Wenn im Raum ein Instrument gespielt wird, bleibt es deshalb unerheblich, ob das Mikrofon dichter oder auch sehr weit stationiert ist. Das Resultat wird letztendlich immer phantastisch klingen. Fachliche Details sind auch im einzig vorhandenen Buch zum Produktionskomplex B "Der Raum ist das Kleid der Musik" nachzulesen. Gerhard Steinke wurde von Nils Frahm persönlich zu seinem ersten stattfindenden Live-Konzert nach der Pandemie in den großen Saal 1 eingeladen. Damit war er zweifellos der im Herzen jung gebliebene Älteste im Publikum an diesem 22. September 2022 im Funkhaus Berlin. Lesen Sie bitte weiter ...



Im Sommer 2022 kann auf ein besonderes Fundstück aus dem Jahre 1990 verwiesen werden - digitalisiert und freundlicherweise von Andreas Knedlik der Website zur Verfügung gestellt: 1990 gemeinsam auf Sendung

Möglich machte das damals noch außergewöhnliche Radioereignis Alain Forotti. War er doch seinerzeit einer der wenigen überhaupt gewesen, der als "Westler" schon damals gut vertraut war mit der Musik aus dem Osten und bereits Kontakt zum DDR-Rundfunk hatte.

Über drei Jahrzehnte später lassen ausgewählte Wort-Passagen nur noch ansatzweise erahnen, wie besonders diese erste gemeinsam moderierte Samstagabend-Unterhaltungssendung - SR1 & Radio DDR I - nach dem Fall der Mauer war.

Bernd Duszynski & Peter Niedziella | Foto: © SR | Quelle: Bernd Duszynski Memorial Page

Weblink zum YouTube-Video Top 2000 D

Aber auch in Jörg Wagners Blog "Mein DT64 | Chronik" sind weitere Fundstücke zu finden, die als Mosaiksteinchen so wichtig sind und bleiben für ein Gesamtbild. Ebenso wie auf dieser Website unter den jeweiligen "Momentaufnahmen" .

Beispielsweise verweist Jörg Wagner neben der ersten deutsch-deutschen Radio Gemeinschaftssendung am Morgen des 20.November 1989 - SFB2-Morgenecho + DT64-Morgenrock - auch auf die die "Live-Funkbrücke DT64-„Riff“, dem Jugendmagazin vom WDR Köln Uhr am 1. Januar 1990 zwischen 15:00-16:00 Uhr. Oder auch auf die erste Gemeinschaftssendung mit dem Berliner Privatsender Radio 100 am 23. Januar 1990.

Im August 1990 wurde die längste Hitparade der Welt ausgestrahlt - eine einwöchige Gemeinschaftssendung zwischen SDR 3 und DT64: Top 2000 D



Jörg Wagner - von 1987 bis 1993 Redakteur und Moderator bei DT64 - geht am 1. Juli 2022 mit einem weiteren Video auf seinem Kanal online. Er beschreibt den Inhalt so:

Was: DT64-Innenansichten vor dem Wechsel auf UKW am 01.07.1992 | Wann: 27./30.06./01.07.1992 | Wo: Funkhaus Berlin, Nalepastraße; Großer Glubigsee | Wer: DT64-Kollektiv || Weiterlesen und -schauen ...

Jörg Wagner - von 1987 bis 1993 Redakteur und Moderator bei DT64 - erinnert am 20. Juni 2022 an:

Was: Kleines Making-of von “Superradio 2000 O”, einem Livehörspiel kurz vor dem Ende von Jugendradio DT64 als UKW-Radio, das die Programme vorwegnehmenderweise parodierte, die ab 01.07.1992 die DT64-UKW-Frequenzen übernahmen || Weiterlesen und -schauen ...


27.01.2022 | "Offener Kanal Berlin" | 30 Jahre nach Abschaltung des DDR-Rundfunks trifft Rolf Gänsrich in seiner allwöchentlichen ALEX-Berlin-Sendung "OK-Beat" eine Zeitzeugin. Mit ihr spricht er über ihre damalige Tätigkeit als Musikredakteurin bei Radio DDR I und Radio aktuell. Er will von ihr wissen, wie sie die Zeit bis und seit dem Mauerfall samt Folgen empfand und erlebte.


07.01.2022 | M - Der Medienpodcast

Ein spannendes Stückchen deutscher Hörfunkgeschichte liefert der aktuelle Medienpodcast. Im Fokus: der DDR-Radiosender DT 64. Der beliebte Jugend-Funk rang nach dem Mauerfall um seinen Erhalt. Tausende gingen im Osten Deutschlands auf die Straße – 10.000 allein am 16. November 1991 in Dresden. 1993 kam DT64 zum MDR und wurde in „Sputnik“ umbenannt. Einer der dabei war, ist Jörg Wagner, heute bekannt als Moderator des RBB-Medienmagazins bei radioeins. M sprach mit ihm über das, was in den Wendejahren geschah und was vielleicht auch hätte anders laufen können: Jugend-Radio DT64 – Propagandist und Avantgarde


HörTipp: Zeitzeuge Jörg Wagner | Medienmagazin vom 2.1.2022: Rundfunkwende - Wie der Artikel 36 den Weg für den ORB ebnete | AL


1991 | 2021

Wagner TV: "Am 31.12.1991 um Mitternacht endete der Artikel 36 des Einigungsvertrages der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, der vorsah, das Funkhaus Berlin, wie auch das Fernsehgelände in Berlin-Adlershof mit seinen Programmen zu schließen, wenn es nicht gelänge einiges zu privatisieren oder in föderale Strukturen zu überführen. Danach sah es für das einst DDR-weite Jugendradio DT64 mit seinen 18 UKW-Frequenzen nicht aus. Hier zu sehen der Jahreswechsel 1991/1992 festgehalten im Hi8-Video. Marion Brasch und Andreas Ulrich, das DT64-Moderatoren-Team jener Nacht, erinnern sich an die dramatische Zeit des Kampfs gegen die Abschaltung."



1951 - 1991 - 2021

Am 31. Dezember 1951 wurde eine erste kurze Sendung aus dem heutigen Block A "gefahren". Vierzig Jahre später - am 31. Dezember 1991 - war das Ende des ehemaligen DDR-Rundfunks besiegelt. Daran sei dreißig Jahre später noch einmal erinnert. Siehe auch: "Der andere Kanal"

"Sendeschluss" - Beitrag von Herbert Schadewald - ehemaliger DDR-Rundfunkjournalist

Filmische Dokumentation von Peter Reichelt - ehemaliger Toningenieur im DDR-Rundfunk

Ein Besuch im Funkhaus Nalepastraße | Ein Beitrag von Jörg Degenhardt und Frank Ulbricht am 7. November 2021 bei Deutschlandfunk Kultur | Stunde 1 Labor: Zwischen Vorgestern und Übermorgen || Zur Website "Funkhaus Berlin"


Der Klang der Freundschaft – ein neuer Dokumentarfilm über Radiogeschichte zwischen der DDR und Indien

Der Dokumentarfilm „The Sound of Friendship“ versucht eine Nachzeichnung aus der Perspektive seiner im heutigen Deutschland und Indien ansässigen Journalist:innen und Hörer:innen. Gezeigt wurde der Film am 19. Oktober im Funkhaus Berlin | Saal 2 im Block B | Trailer:

Das Hindi-Programm des internationalen Rundfunksenders der DDR, Radio Berlin International | RBI wurde von 1967 bis 1990 aus dem einstigen DDR-Funkhaus in der Nalepastraße ausgestrahlt. Der Dokumentarfilm von Anandita Bajpai führt die Zuschauer:innen von Berlin nach Madhepura, Bihar in Indien, wo ein Hörerclub namens "Lenin Club" aktiv war. In den 23 Jahren, in denen das Programm lief, entwickelten sich transnationale Freundschaften zwischen den Hörer:innen des Senders in Indien und den Journalist:innen in Ostdeutschland.

Tag der Filmpremiere mit anschließender Diskussion mit Zeitzeug:innen, die einst bei RBI gearbeitet haben - vorrangig in der "Hindi-Redaktion". So u. a. mit dabei Arif Naqvi, Ujjwal Bhattacharya, Marita Bhattacharya, Sabine Imhof, Mahesh Jha, Christa Tragelehn und Klaus Fischer. Fotos: © Elisabeth Heller ||Details ...


Am 16. Oktober 2021 lud "WWWagnerTV" zu einem Gespräch mit dem Zeitzeugen Thomas Misersky ein.

Anlass dafür war rückblickend der Besuch von David Bowie am 16. Oktober 1991 bei DT64 im Studiokomplex K6 im Berliner Funkhaus in der Nalepastraße.

Weiterlesen und -schauen

Am 13. August 2021 jährt sich der Bau der Berliner Mauer zum 60. Mal. Anlässlich dieses historischen Jahrestages hat das Deutsche Rundfunkarchiv ein Web-Spezial mit Nachrichtenvideos, Produktionsfotos und Hörfunkmitschnitten u. a. online gestellt: DRA Spezial Mauerbau 1961



Staatsbürgerkunde | Vom Leben in der DDR​

Wider dem Vergessen und auch wider der Verklärung der Deutschen Demokratischen Republik als „Spaßdiktatur“ produziertMartin Fischer Podcasts. Autobiographisch gefärbt will er typische Elemente des Lebens in der DDR diskutieren und einen Einblick geben in die Zeit, als Deutschland noch geteilt war.

Am 21. Juni 2021 blickte er zusammen mit dem ehemaligen DDR-Rundfunkler Jörg Wagner – heute Moderator des Medienmagazins auf Radio 1 vom rbb – zurück auf die bewegte Sende-Zeit von DT64: Auf Sendung | Vom Senden, Empfangen und Gehörtwerden



Nachempfundener Hörspaziergang | Collage: Elisabeth Heller + Fotos und Flyer: ZfD

Im Gespräch über die besondere Akustik - vor allem im Saal 1 - fiel der Name Steinke. Zusammen mit Gisela Herzog hat er das einzig überhaupt existente Buch über den Produktionskomplex B samt seiner Aufnahmesäle und Hörspielstudios in der Nalepastraße verfasst. Siehe auch: Der Raum ist das Kleid der Musik || Weiteres ganz allgemein unter "Der andere Kanal"

Die Partnerschaften für Demokratie Schöneweide und Treptow/Köpenick gingen mit Katja und Claudia live am 7. Mai 2021 auf Sendung. Das u. a. mit einem aufgezeichneten Hör-Rundgang mit Wolfhard Besser und Elisabeth Heller durch das Funkhausgelände in der Nalepastraße.

Zum Nachhören OHNE Musik:

"Über sieben Brücken musst du gehen" - eine Textzeile, die nicht nur so gut wie jede/r kennt oder sogar auch noch mitsingen könnte. Dieser Song ist und bleibt ein Ohrwurm, der bereits in den Zeiten des Kalten Krieges die Herzen der Menschen aus Ost und West zusammenkommen ließ. Denn international bekannt wurde dieses Lied von Karat mit seiner hohen Symbolik zunächst durch Peter Maffay. Seither singen und hören es Menschen gleichermaßen nicht mehr nur in der ehemaligen DDR. Bewusst ausgewählt wurde für die Livesendung am 7. Mai 2021 die "Generation übergreifende Version" von 2017 mit Peter Maffay zusammen mit Johannes Oerding. | AnschauTipp: Doku zu "Über sieben Brücken" in der ARD-Mediathek bis 14.4.2022 | Osthits - Die DDR in 10 Scheiben bis 25.06.2026

Spotify-Playlist zur Sendung: Die ersten drei Musiktitel konnten in der 1. Stunde, die Titel 4-7 in der 2. Stunde zu Gehör gebracht werden. Die restlichen standen als Alternativen zur Auswahl: || Beispiel "Textsperre"




AnschauTipp von Zeitzeuge Gerhard Steinke im März 2021

Bei Google Arts & Culture ist in der neu eröffneten Ausstellung "Music, Makers & Machines | Eine kurze Geschichte der elektronischen Musik" ein exotisches elektronisches Musikinstrument zu sehen. Es entstand im Jahr 1968 in den Werkstätten und Labors des Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamtes (RFZ) Berlin-Adlershof: Ein Exot der elektronischen Musik | Subharchord II/III

Unter "Momentaufnahmen | 60er Jahre" auf dieser Website sind weitere Informationen dazu von Gerhard Steinke nachlesbar. Somit auch diese:




Bildlink zum Trailer des Konzertfilms

3. Dezember 2020

Premiere eines Konzertfilms in der Corona-Gegenwart ohne Live-Konzerte

Als Nils Frahm im Januar 2018 seine Welttournee im Funkhaus Berlin in der Nalepastraße startete, um sein hochgelobtes Album 'All Melody' auf die Bühne zu bringen, sollte gerade eine ehrgeizige Reise beginnen: In den nächsten zwei Jahren spielte Frahm mehr als 180 ausverkauft Aufführungen wie das Sydney Opera House, die Disney Hall in LA, das Barbican in London, die Hamburger Elbphilharmonie und mehrere große Festivalbühnen rund um den Globus.

Die atemberaubende Kulisse des Funkhauses Berlin, das für seine Vintage-Pracht und hervorragende Akustik bekannt ist und in dem auch Frahms Studio untergebracht ist, in dem „All Melody“ aufgenommen wurde, hatte einen einzigartigen Platz im Herzen des Künstlers eingenommen.

Im Dezember 2018 kehrte Nils Frahm schließlich ins Funkhaus Berlin zurück, um vier weitere Shows zu veranstalten. Die Tickets waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Frahms Freund und Filmregisseur Benoit Toulemonde - seit 2011 Mitarbeiter - hat die Konzerte nur mit Handkameras filmisch festgehalten und Techniken angewendet, die er für die Konzertreihe "Soirée de Poche" beherrschte, in der einige der beliebtesten Künstler der Welt auftraten.

"Tripping with Nils Frahm" ist ein Beispiel für Nils' gelobte Fähigkeit als Komponist und leidenschaftlicher Live-Künstler sowie für die bezaubernde Atmosphäre seiner bereits legendären Funkhaus-Shows. "Tripping with Nils Frahm" wurde von LEITER in Zusammenarbeit mit PLAN B produziert und seitdem weltweit vom kuratierten Streaming-Dienst MUBI. gezeigt. Das gleichnamige Live-Album ist auf ERASED TAPES erhältlich.

AudioTipps: Christoph Möller | DS Kultur: Schmerzhafte Erinnerung an Live-Musik: Konzertfilm "Tripping with Nils Frahm" || Charlotte Oelschlaegel | NDR: "Tripping With Nils Frahm": Neues Live-Album des Pianisten ||| Website | Nils Frahm




Vom Ende der DDR und der Neuordnung des Rundfunks vor drei Jahrzehnten

Mit der DDR sollte auch ihr Rundfunksystem abgewickelt werden. Versuche es selbst zu reformieren, gelangen nicht. Und so wurde ausgerechnet ein konservativer Bayer mit dem Neustart des Rundfunks in den neuen Bundesländern beauftragt. Dort galt er rasch als einer, der beliebte Sender und Programme rücksichtslos abschaltete - zugunsten der alten BRD-Sender. Doch traf das wirklich zu?

Ein spannungsgeladenes Kapitel deutscher Rundfunkgeschichte begann, bei dem die verschiedensten politischen Interessen aufeinandertrafen:

Sendeschluss oder Neustart? Vom Ende der DDR und der Neuordnung des Rundfunks | Erstausstrahlung am 11. November 2020 im SWR | Manuskript zum privaten Download

Wege zur Einheit 1989-2009 von Wolfgang Bauernfeind als ergänzender HörTipp | Quelle: Chronik "Das Haus des Rundfunks"




Musizierende Mitarbeitende der Hauptfunkstelle Königs Wusterhausen | © Museumsstiftung Post und Telekommunikation |

Wolfgang Martin, ehemaliger Musikredakteur und Moderator im DDR-Rundfunk erzählt in seinem Buch davon "Wie die Westmusik ins Radio kam" . Wie aber kam die Musik einst überhaupt ins Radio? Darüber und über so vieles andere mehr gibt eine Ausstellung im Berliner Museum für Kommunikation Auskunft:

ON AIR. 100 Jahre Radio

Zwei Tage vor Weihnachten ertönt „Stille Nacht, heilige Nacht“ im Radio, intoniert von Klarinette, Harmonium, Streichinstrumenten und Klavier. Was heutzutage nichts Besonderes mehr ist, war vor rund 100 Jahren eine Sensation: Am 22. Dezember 1920 spielten Reichspostmitarbeitende der Hauptfunkstelle Königs Wusterhausen bei Berlin ein historisches Weihnachtskonzert – die erste öffentliche Rundfunkaussendung in Deutschland.

Im Netz entdeckt ergänzende HörTipps von Johannes Fischer | RBB und Gerd Brendel | ARD Audiothe sowie vom ehemaligen DT64-Moderator Joachim Dresdner. Er gestaltete und moderierte in den 80ern gleich mehrere Sendungen bei DT64. Inzwischen arbeitet er als freier Journalist für diverse Hörfunksender. U. a. auch für den MDR. Sein Beitrag dort zu: “OnAir | 100 Jahre Radio” im Museum für Kommunikation in Berlin. Weiterführende Weblinks:

Unabhängig davon ein weiterer HörTipp: Julia Kaiser | Deutschlandfunk Kultur: 100 Jahre Radio – Die Versuchsstelle in Königs Wusterhausen | Töne vom Funkerberg




Ein Berufsstand mit überaus facettenreichen Seiten wurde bisher kaum angemessen gewürdigt. Insbesondere der von den Musikredakteur*innen im DDR-Funk und Fernsehen. Umso erfreulicher ist es, dass Wolfgang Martin in seinem im September 2020 erschienenen Buch "Wie die Westmusik ins Ostradio kam" sowie in einem Gespräch mit Erich Wartusch von dieser Arbeit etwas ausführlicher erzählt. Ebenso wie seine damalige Musikredakteurskollegin Elisabeth Heller, die seinerzeit bei Radio DDR I agierte. Andreas Knedlik besuchte sie im August 2020 in Berlin-Karlshorst: Interview | digiandi.de || Siehe auch: Musikredakteur*innen im DDR-Rundfunk

Im gleichen Monat besuchte Andreas Knedlik auch Jörg Wagner, der über seinen Weg zum Hörfunk, darüber, was die Jugend in der DDR im Radio hörte, aber auch über den Rundfunk in der Ost-Berliner Nalepastraße vor, während und nach der Wende erzählt: Andreas Knedlik im Gespräch mit Jörg Wagner

Radio am Ende der DDR: Jörg Wagner und Ronald Weber erinnern an einen »Medienputsch« der ganz besonderen Art: Der Westen übernimmt | Vor 30 Jahren okkupierte RIAS 1 kurzzeitig die Frequenzen des DDR-Jugendradios DT64 ||08.09.1990 - Der RIAS-Frequenzen wird rückgängig gemacht

Günter Schneidewind war Englischlehrer in der DDR und moderierte eine wöchentliche Sendung beim Jugendradio DT64.

Andreas Knedlik interviewte ihn im Juli 2020 in Karlsruhe und fragte ihn dabei u. a. danach, welche Musik die Jugend in der DDR hörte, wie er damals den Mauerfall erlebte. Dies und mehr in einem herzerfrischenden Zeitzeugengespräch mit Günter Schneidewind. Websites von Andreas Knedlik | Günter Schneidewind

Matthias Thalheim - ab 1984 Dramaturg in der Hörspielabteilung beim Rundfunk der DDR - 1990-91 Leiter der Hörspielabteilung von Sachsen Radio, von 1992 bis 2020 Chef Künstlerisches bei MDR KULTUR hat 40 Jahre Radio-Geschichte erlebt und mitgeschrieben. Im Juli 2020 zieht er zusammen mit Ellen Schweda Resümee in der Sendung MDR Kultur trifft | AL



Veränderungen, Wandel, Verfall und Wiederaufbau. Einblicke, Durchblicke in Höfe hinein, das Spiel von Licht und Schatten auf lebendig erscheinenden Fassaden. All das ist es, was den Maler Oliver-Reymond Reiland schon immer fesselte. Und der Künstler gehört mit zu einem der ersten überhaupt, der im Funkhaus ein kleines Atelier mietete und als einziger - soweit zumindest bekannt - in vier faszinierenden Bildern etwas vom ehemaligen DDR-Rundfunkgelände festhielt, bevor es womöglich eines Tages ganz verschwinden wird oder an gleicher Stelle längst Neues entstand.

Im Juni 2020 gab Oliver-Reymond Reiland für immer sein Atelier im Funkhaus auf. Neben seinem Abschiedsbild drei weitere Bilder aus den Jahren 2018-2019:




Sreenshot-Link zum Video

Mit 32 Konzerten in vier Tagen war der weltberühmte Musiker Cameron Carpenter mit seiner auf einem LKW montierten Orgel auf Tour durch Berlin. Er betrat die Offline-Bühne, um in Coronazeiten isolierte Senioren mit Werken von Bach zu erfreuen.

Mit außergewöhnlichen Aktionen machten in "Zeiten der Vereinzelung" wegen Corona Künstler*innen auf sich aufmerksam, die einst im Funkhaus-Ost einige ihrer Alben produzierten oder dort sogar Konzerte gaben - somit auch Zeuge der besonderen Akustik im großen Aufnahmesaal wurden. Rückblickend nachzuspüren unter den jeweiligen Rubriken "Momentaufnahmen" der Jahre 2012 | 2013 | 2014 | 2015 und 2016 auf dieser Website.

Nur einige wenige besagter Musiker*innen seien an dieser Stelle genannt: Daniel Hope, Max Richter und das Deutsche Kammerorchester, Max Herre & Joy Denalane, Pierre-Laurent Aimard, Igor Levit, Jonas Kaufmann, Rundfunkchor Berlin, Cameron Carpenter, Lisa Batiashvili & Daniel Barenboim mit dem Staatsorchester Berlin

Auf Initiative des britischen Geigers Daniel Hope während der Ausgangssperre der Corona-Krise konnten 34 Hauskonzerte weltweit abgerufen werden. Zum Abschluss erwartete die Fans von "Hope@Home" ein ganz besonderes Highlight mit dem aus Oxford zugeschalteten britischen Komponisten Max Richter: Episode 34 || Hope@Home | Hauskonzerte mit Daniel Hope

Im Anschluss an diese so wunderbaren Konzerte ging Daniel Hope auf eine Tournee durch ganz Deutschland, um damit vor allem eine Musikszene zu unterstützen, die während der Krise zum Stillstand verurteilt war: Hope on tour! Live-Konzerte mit Daniel Hope

Igor Levit streamte ab März 2020 täglich ein Hauskonzert über Twitter. 52 in Folge. Was ihn dazu bewegte, versuchte Christiane Peitz in Erfahrung zu bringen: Diese Hauskonzerte waren die Rettung für mich ||| Aspekte Talk "Wie klingt die Einsamkeit?"

Weitere Aktivitäten der oben mit erwähnten Künstler*innen in Coronazeiten 2020: Rundfunkchor Berlin | Daniel Barenboim & das Staatsorchester Berlin | Lisa Batiashvili | Max Herre | Jonas Kaufmann




Peter Gugisch, Germanist, Hörspielautor und ehemaliger Hauptabteilungsleiter der Funkdramatik des Rundfunks der DDR, ist auch der Autor des Krimi-Hörspiels. Ausgestrahlt am 8. Juni 2020 bei Deutschlandfunk Kultur: Ein Spiel | Ein Ex-Kommissar erfindet den perfekten Mord




Blicke ins ehemalige Hörspielstudio H1

8 auf einen Streich

In Corona-Zeiten strahlte RBB Kultur einst im Rundfunk der DDR produzierte Märchenhörspiele aus dem Hörspielschatz des Deutschen Rundfunkarchivs aus: Start war 6. April 2020 mit dem Kinderhörspiel "Das kalte Herz" : ALLE Folgen bis 17. April 2020




Themenjahr 30 Jahre Mauerfall

Veronika Fischer ist eine der Künstlerinnen aus der DDR, deren Biografie zusammen mit denen von Reiner Schöne und Dietrich Kessler von der Gruppe Magdeburg (einst "Klosterbrüder") im Mittelpunkt des Films "Nach drüben Oststars wechseln die Seiten" steht. In der filmischen Dokumentation erzählen Michael Rauhut und Tom Franke darüber hinaus aber auch von der Gruppe Renft, Nina Hagen und von der Ausbürgerung ihres Ziehvaters Wolf Biermann.


Filmpremiere in der Volksbühne Berlin: © Elisabeth Heller


Zusätzliche Kommentare des Musikwissenschaftlers Prof. Peter Wicke, des ehemaligen Rundfunkredakteure Olaf Leitner (RIAS) und einstigen Musikchefs von DT64, Wolfgang Martin, erlauben im Film nicht nur eine zeithistorische Einordnung, sondern machen u. a. auch deutlich, wie Musikredakteur*innen im DDR-Rundfunk arbeiteten und in welchem Dilemma sich Rundfunkjournalisten in der DDR täglich befanden. Denn einesteils hatten sie den ideologischen Vorgaben der SED-Spitze zu genügen und gleichzeitig aber sollten sie durch unterhaltsame Programme verhindern, dass die Hörer zu Westsendern abwanderten. Passend zum AnschauTipp im Dezember 2019 noch einen HörTipp von Deutschlandfunk Kultur




Bildrechte des Logos: MDR

Von Zensur, Freiheit und Neubeginn | Die Friedliche Revolution im Rundfunk

Feature und Gespräche von und mit Dagmar Weitbrecht

Zwischen den Zeilen schreiben ist oft die einzige Möglichkeit, Botschaften zu transportieren. Die SED legt fest, worüber und wie im Radio berichtet wird. Nach dem Rücktritt Erich Honeckers im Oktober 1989 können Journalisten in der DDR freier arbeiten. Mit der Friedlichen Revolution ändern sich die Strukturen im Radio. Die Zentralprogramme werden schrittweise von Landessendern abgelöst.


Details zu Die Friedliche Revolution im Rundfunk || Ostdeutschland in den Medien




Zu BBC London

Comrade Africa

Eine Dokumentation über "Radio Berlin International" von Sabine Schereck

Für den Westen war die DDR grau und trostlos. Dass von dort aus schwingende afrikanische Klänge über den Äther gingen, ist nichts womit man rechnet. Dennoch: Radio Berlin International, 'die Stimme der Deutschen Demokratischen Republik' hat dies möglich gemacht in all den Jahren, in denen es nach Afrika sendete.

Die Arbeit basiert auf den engen Verbindungen zwischen der DDR und großen afrikanischen Staaten wie Tanzania und Angola in den 1960er, 70er und 80er Jahren. Die Historikerin Dr Emily Oliver verfolgt die Spur von "Radio Berlin International": als multikulturelles Fleckchen innerhalb der DDR nahm es dort einen besonderen Platz ein. Was geschah hinter den Kulissen? Die Regierung setzte strenge Auflagen über das, worüber berichtet werden durfte. Den Radiomacher musste der Balanceakt gelingen, diese Auflagen einzuhalten und gleichzeitig mit Sendern wie dem BBC World Service zu konkurrieren. Ihnen war natürlich auch bewusst, dass RBI nicht der einzige deutsche Auslandssender war Westdeutschland betrieb die "Deutsche Welle", die die Welt ganz anders darstellte.
Wie kamen RBI Angestellte aus anderen Ländern wie Tanzania mit den repressiven Verordnungen des DDR Regimes zurecht? Außerdem: Was RBI für afrikanische Hörer interessant machte, wie sich Deutsche und Angolaner über Kaffee und Traktoren verbündeten und wie der Kalte Krieg sich in Afrika abspielte zu einer Zeit, in der viele afrikanische Staaten um Unabhängigkeit kämpften. Mehr darüber in der der englischsprachigen BBC-Dokumentation von Sabine Schereck | November 2019

In dem Zusammenhang sei an ein Interview mit Hannelore Steer erinnert, welches Vera Linß mit ihr 2013 führte | seitdem auch online bei: World Wide Wagner




Beitrag von Jörg Wagner | Medienmagazin Spezial | Podcast | 9.11.2019: Die Rundfunkwende im Osten

Die "Rundfunkmauern" fielen in der DDR bereits drei Wochen vor der berühmten Novembernacht. Erste Berichte von den Montagsdemos sendete DT64 am 10.10.1989. Mit dem Honecker-Rücktritt am 18.10.1989 gab es zumindest bei DT64 keine staatlichen Eingriffe mehr. Die Menschen demonstrierten jedoch auf dem Berliner Alexanderplatz am 04.11.1989 für eine gesetzlich garantierte Meinungsfreiheit. Doch stimmt der Eindruck, dass die DDR-Medien den Mauerfall "verschlafen" haben?

Beitrag von Marc Bohn von SOUND & RECORDING | 9. 11. 2019: Zeitzeugen berichten aus der Studioszene-DDR

Beitrag von Stefan Elsbacher von Radio FM4 für Österreichs Hörer*innen: DT64 Das Jugendradio in der DDR




Themenjahr30 Jahre Mauerfall | Oktober 2019
Sensitiv-Collage mit mehreren weiterführenden internen & exteren Links:


Zur internen Rubrik “Gelände | Übersicht”

Von Zeitzeugin Elisabeth Heller gestaltete und hier vergrößerte Collage nach einem Besuch am 5.10.2019 in der Nalepastraße

DT64 | Chronik einer angekündigten Abwicklung | Teil 1 | Weiterführender Link zum YouTube Kanal von Kai Brathuhn

DT64 | Chronik einer angekündigten Abwicklung | Teil 2 | Weiterführender Link zum YouTube Kanal von Kai Brathuhn

DT64 | Chronik einer angekündigten Abwicklung | Teil 3 | Weiterführender Link zum YouTube Kanal von Kai Brathuhn

DT64 | Chronik einer angekündigten Abwicklung | Teil 4 | Weiterführender Link zum YouTube Kanal von Kai Brathuhn

AudioLink zu World Wide Wagner | Dt64's erster Chef war Sigmar Krause. Im September 2019 verstarb er. Zu seinem Tod mehr in einem Audio | Weblink zu Word Wide Wagner vom 28.09.2019

Der andere Kanal

DT 64 - Rock 'n' Roll und FDJ - Video geteilt mit Michael Schneider

Alfred Eichhorn - der letzte Chefredakteur von Radio DDR! - Mauerfall Spezial | WildMics

Hinweis zum Audiolink hin zu World Wide Wagner: Beginn erst bei Minute 37'18''


30 Jahre Mauerfall | Corso Spezial vom 3. 10. 2019 zum Nachhören: Popkultur 89 | RIAS, DT64 und die Wende | Deutschlandfunk

Der Herbst 1989 war auch für die Jugend- und Musikradios in Ost und West eine Zäsur: DT64 löste sich mehr als zuvor von den Vorgaben der DDR-Führung, während der RIAS die Dämmerung heraufziehen sah. Und im Hintergrund spielten Renft, Rio Reiser und Udo Lindenberg den Soundtrack der Wende. Marion Brasch und Olaf Leitner im Gespräch mit Adalbert Siniawski | Quelle: Deutschlandfunk




Der dicke Lipinski

Ein Feature von Sieglinde Scholz-Amoulong, seinerzeit Autorin und Regisseurin beim Rundfunk der DDR, entstand im Wendejahr. Es waren Momentaufnahmen vom Frühling und Herbst des Jahres 89", die damals noch im Funkhaus in der Nalepastraße aufgezeichnet wurden.

Inhalt: Hans Lipinski – Brigadier im Kraftwerk Jänschwalde. Ein gemütlicher Dicker. Die Autorin trifft ihn vor, während und nach der Wende. Ein Porträt und zugleich ein Stück live dokumentierter Zeitgeschichte – entstanden im Jahr 1989.

30 Jahren später - am 30. März 2019 - strahlte es Deutschlandfunk Kultur noch einmal aus. Nachhörbar bleibt es unter der Rubrik "Hörspiel und Feature" - einem Angebot von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur: Der dicke Lipinski || Siehe auch: Die Geschichte der Audiodoku | Dlf 2021




DDR-Hörfunkbestand im DRA

Überlieferungen des Rundfunks der DDR sowie des Rundfunks in der Sowjetischen Besatzungszone und des ostdeutschen Rundfunks der Wendezeit befinden sich im Deutschen Rundfunkarchiv.

Dazu passend ein Beitrag des Zeitzeugen Wolfhard Besser im "Sprachrohr", der Ver.di Mitgliederzeitung des Fachbereiches Medien, Kunst und Industrie Berlin-Brandenburg | Ausgabe 4/2018, S. 7.

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HörTipp: Ein Beitrag von Jörg Degenhardt und Frank Ulbricht bei Deutschlandfunk Kultur | Quelle Archiv:




Februar 2013 | CTM Festival im Funkhaus Nalepastraße

Sechs Stunden lang dreht sich an einem 2. Februar alles um „Das Kind des Goldenen Zeitalters“ - um das Subharchord. Gebaut wurde es in den 1960er Jahren in Ost-Berlin. Damals war es ein seiner Zeit vorauseilender elektronischer Klangerzeuger, von dem nur sieben insgesamt gebaut wurden. Das Subharchord unterscheidet sich von herkömmlichen Synthesizern dadurch, dass es subharmonische Klänge oder „Untertöne“ einer bestimmten Note erzeugt, die im Gegensatz zu den bekannteren „Obertönen“ in der Natur nicht existieren.

In dieser besonderen Veranstaltung im großen Aufnahmestudio "Saal 1" im ehemaligen DDR-Funkhaus verweist zunächst Ina Pillat auf ihren Dokumentarfilm, der dann neun Jahre später im Rahmen des »Soundwatch Music Film Festivals« unter dem Titel »Subharchord – A Future That Never Happened« auch in Berlin erstmals überhaupt zur Aufführung kommen wird. Gerhard Steinke, seit 1956 Leiter des Labors für Akustisch-Musikalische Grenzgebiete und u. a. verantwortlich für Einführung der Rundfunk-Stereofonie in Ostdeutschland - hält einen multimedialen Vortag und spricht in einer von Carsten Seiffarth moderierten Runde u. a. auch mit Frederic Rzewski über seine Komposition "Zoologischer Garten". Erzeugte Klänge werden im Anschluss daran mit Frank Bretschneiders "Kippschwingung" und "Biosphere & The Pitch" dem aufmerksamen Publikum zu Gehör gebracht.

Bildliche Eindrücke in einem Album zusammengefasst unter "CTM.13 - Subharchord - A Child of the Golden Age". Auf der Website des norwegischen Künstlers Geir Jenssen (Biosphere) ergänzend dazu klangliche Eindrücke auf dessen Website unter "Das Subharchord" ...




2003 hatten Besucher der 2. Berliner Hörfestspiele die wahrscheinlich letzte Chance überhaupt, gleich an zwei Tagen in den Räumen der ehemaligen Produktionsstudios einer Auswahl bester Hörspiele und -serien aus 40 Jahren Rundfunk der DDR zu lauschen. Details


Ob sich derartige Hörfestspiele jemals wiederholen, bleibt fraglich. Zumindest aber sind seit geraumer Zeit einige wenige DDR-Hörspiele und -serien auf CD erhältlich. Wie beispielsweise die durch den "Hörverlag" gehobenen Schätze für seine große Edition anlässlich des 200. Geburtstages von Theodor Storm.
Dabei auch "Der Schimmelreiter" mit Dagmar Manzel, Michael Schweighöfer u. a. oder auch das Märchen "Die Regentrude" mit Jörg Schüttauf, Anette Straube u. a.. - in der Nalepastraße produzierte Hörspiele aus den Jahren 1985 und 1989, die bis heute Hörgenuss und "Kopfkino" vom Feinsten bieten.

Ein Mausklick auf obenstehendes Cover führt zur Verlagssite mit einigen Hörproben. Die jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH erlaubt sogar das jeweils kurze Anspiel sämtlicher Tracks der sieben CDs: Weblink

Umfassende Informationen über und Einblicke in die Hörspielstudios in der Nalepastraße gestattet u. a. das auf diesem Webportal vorgestellte Fachbuch "Der Raum ist das Kleid der Musik".




Dank icestorm.de war oder ist es noch möglich, Geschichten aus beliebten Rundfunkserien und Hörspielen erstmals auch auf CD nach Hause zu tragen und dort wiederzuentdecken bzw. sich daran noch mal zu erinnern:


CD-Cover | Icestorm Audiobooks


NEUMANN 2 x klingeln | Rundfunkserie | Produktionsjahren 1967-1980 | 5 CDs

Beim Reinhören in die verschiedenen CDs nach fast drei Jahrzehnten werden wahrscheinlich Erinnerungen gleich in mehrerlei Hinsicht noch mal richtig wach. Vordergründig natürlich bei all jenen, die tatsächlich in der DDR lebten. Teils aber auch solche Momente, die bis heute noch immer schwer zu greifen bzw. in Worte zu fassen sind. Denn schon in DDR-Zeiten waren die Landesbewohner/innen besonders sensibilisiert dafür, zwischen den Zeilen zu lesen oder zu hören.

Fünf runde Scheiben mit einem Querschnitt aus einer Rundfunkserie als nur eine Form des Nachspürens von Zeitgeschichte mit einem aufschlussreichen Gespräch mit Herbert Köfer als Bonus auf ersten CD.

Herbert Köfer feierte am 17. Februar 2016 seinen 95. und 2021 als beliebtester Entertainer Ostdeutschlands und inzwischen dienstältester Schauspieler der Welt und seinen 100. Geburtstag.




Märchen und Geschichten aus dem Butzemannhaus | Produktionsjahre 1974 - 1989 | 2 CDs


Blicke hin zu ehemaligen "Geräuscheerzeuger-Hilfen" | © Christian Schubert


Was ist denn heut' bei Findigs los?
Kinderhörspielserie des Berliner Rundfunks in der ehemaligen DDR | 2 CDs

Auf beiden Silberlingen sind Ausschnitte aus der halbstündigen Berliner Hörspielserie zu hören, die von 1958 bis Mitte 1990 in den Morgenstunden ausgestrahlt wurden. Erzählt wurden damals Geschichten aus dem DDR-Familienalltag mit mehreren Kindern.

Nach dem Motto "Lieder meiner Kindheit" wecken zusätzlich eingespielte Musiktitel aus jener Zeit weitere Erinnerungen. Wie beispielsweise "Schmusen muss sein" von Gerhard Schöne* oder auch "Als ich 13 war" von "Lacky". In Gedenken an den Sänger, der Generationen mit seinen Geschichtenliedern glücklich machte, der Weblink hin zu einem im Netz aufgespürten Filmchen aus der MDR-Reihe*Abschied ist ein leises Wort von 2013: Erinnerungen an Reinhard Lakomy




4 Märchenhörspiele nach den Brüdern Grimm
Produktionsjahre 1979, 1981 und 1991 | 2 CDs

Die Schauspielerin Carmen Maja Antoni, im oben verlinkten Abschiedsvideo zu Reinhard Lakomy zu sehen, agierte schon damals als Sprecherin, so u. a. auch im Märchen "Hänsel und Gretel" als Hexe und Mutter zugleich.

In dem Zusammenhang darf daran erinnert werden, wie auch im Bonus-Interview mit Herbert Köfer von ihm selbst angesprochen, dass die Schauspieler, Sprecherkinder, Regisseure, Drehbuchautoren, Toningenieure und Techniker über die Jahre immer mehr zu jeweils kleinen Rundfunkfamilien zusammen wuchsen; sie sehr gern zusammen arbeiteten. Der Schauspieler Dieter Mann bezeichnete im Film "Funkstille" von 2010* die ehemaligen Hörspielstudios gar als seine eigentliche Sprecherheimat.

Viele der einst im DDR-Rundfunk produzierten Hörspiele - insbesondere für Kinder - sind nach wie vor im Radio noch zu hören. Beispielsweise bei Deutschlandfunk Kultur am Sonntagmorgen. Den Podcast dazu kann jeder abonnieren: Weblink.




Es macht Spaß, mit einem Abstand von Jahrzehnten noch mal in Original-DDR-Hörspielproduktionen hineinhören und einige wenige davon an dieser Stelle weiterempfehlen zu können. Nicht nur das, sondern überdies auf eine Zeitzeugin verweisen zu dürfen: auf Helga Deglmann, die in ihrer langjährigen Rundfunkzeit allein 28 Jahre Teil des KinderradiosTeams war.

Märchen und Geschichten aus dem Butzemannhaus
Produktionsjahre 1974 - 1989 | 2 CDs | Die Sendung "Aus dem Butzemannhaus" war bei Radio DDR I eine morgendliche Kindersendung | Sendezeit: 8.40 bis 9.00 Uhr.

Mit ein bisschen Glück sind Buch Lieder aus dem Butzemannhaus und viele Kinderlieder zur Sendung Lieder und Geschichten bei diversen Online-Händler noch zu erwerben sind.


Progress ist einer der ältesten und größten deutschen Filmverleiher. Gegründet wurde sie am 1. August 1950 als deutsch-sowjetische Gesellschaft in Ost-Berlin. Progress brachte als einziger Filmverleih der Deutschen Demokratischen Republik etwa 12.000 Filme in die 830 Kinos des Landes. Fast die Hälfte davon waren Spielfilme und Dokumentationen der DEFA, des einzigen Filmstudios der DDR. Mit etwa 100 Mitarbeitern realisierte Progress rund vier Filmstarts pro Woche.

Der Fall der Mauer 1989 führte zu einer neuen Ausrichtung von PROGRESS: im Auftrag der DEFA-Stiftung vermarktete sie die einzige geschlossene Filmsammlung eines ganzen Landes, das zudem nicht mehr existiert. Hinzu kamen weitere einzigartige Sammlungen des 20. Jahrhunderts. Inzwischen sind diese Schätze auch online abrufbar.

Im Angebot u. a. auch Beiträge zum Butzemannhaus, zur Besichtigung des Aufnahmesaals 1 im Block B und zu DT 64 sowie zwei Kurzfilmen:


Butzemannhaus | Framessreenshot-Link zur Vorschau bei Progress

DT64 | Framessreenshot-Link zur Vorschau bei Progress

Besichtigung von Saal 1 | Framessreenshot-Link zur Vorschau bei Progress

Frames | Screenshot "Synthese" 1957 | Progress

Frames | Screenshot "RBI" 1960 | Progress


In einer kleinen Filmsequenz des Films Familie Brasch ist auch Peter Brasch kurzzeitig in H2 im Produktionskomplex B zu sehen. Vermutlich in den Jahre zwischen 1986 und 1989, als er beim DDR-Rundfunk als Regisseur und Dramaturg in der Kinderhörspielabteilung arbeitete. Einige der Kinderhörspiele in seiner Bearbeitung sind bis heute u. a. noch bei YouTube nachzuhören. Beispiele: Geschichten vom Mäuseken Wackelohr || Von der gebesserten Ratte || Die goldene Gans || Sechse kommen durch die ganze Welt




Geteiltes aus dem Internetarchiv: Das Radio als Welterzähler - Ein Nachruf auf die Magnetbandzeit – Helmut Kopetzky | 2009




Professionelle und Hobbyfotografen machten sich in den letzten Jahrzehnten immer mal wieder auf den Weg in die Nalepastraße und haben zur Freude aller das online gestellt, was sie dort von außen und innen ablichteten. Unaufhaltsam kommen neue Fotos hinzu. Nicht zuletzt seit der Existienz der sozialen Netzwerke.







Die Herausgeberin der Zeitreisen-Webpräsenz freut sich über Zeitzeugen:innen, die peu à peu helfen, die Seiten dieses Online-Portals mit historischen Dokumenten auch weiterhin zu füllen. || Entgegen genommen werden bereits aufbereitete digitalisierte Beiträge unter Einhaltung des Datenschutzes. || Stationen der virtuellen Zeitreise